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Km 9651 – Km 9854_Dubai – Israr Bani Saad


Mit der Motivation hapert es noch etwas, schliesslich liegen über zehn freie Tage hinter uns. Kaum sind wir aber um neun Uhr losgefahren, freuen wir uns wieder auf das Pédalieren. Eine knappe Stunde später verlassen wir bereits die Stadt auf der Strasse E102, welche uns direkt in Richtung Osten führt. Der Weg geht den ganzen Tag über mehr oder weniger gerade aus. Bei einer Tankstelle gönnen wir uns – nachdem der kurzfristig wegen der Gebetstunde geschlossene Laden wieder geöffnet hat – ein kleines Mittagessen. Wir pédalieren noch einige Kilometer, staunen über die luxuriösen Autos die uns passieren und sind so begeistert als wir an einer weiteren Tankstelle einen KFC antreffen, dass wir uns gleich noch ein zweites Mittagessen gönnen müssen.

Kaum lassen wir die Wolkenkratzer hinter uns – der Burj Khalifa ist natürlich noch lange zu sehen – befinden wir uns in der sandigen Wüste der Vereinigten Arabischen Emirate. Einige Kilometer weiter klettern wir auf eine Düne und geniessen die neugewonnene Aussicht. Feiner Sand soweit das Auge reicht. Die Wüste der VAE liegt vor uns. Die Körner rieseln fein durch die Finger und das Licht ist einzigartig. Wunderschön. Wir könnten stundenlang hier sitzen.

Je näher wir der Stadt Maleiha kommen, desto mehr vermischen sich die Dünen mit Felsen und desto näher kommen wir den Bergen, welche ursprünglich die Grenze zwischen dem Oman und der Emirate darstellte.

Für uns wird es Zeit, einen geeigneten Schlafplatz zu finden. Aber es ist wie verhext. Entlang der Strasse führt über Dutzende von Kilometer der Kamelzaun. Ein riesiger Zaun aus Metall, welcher die Kamele vor dem Überqueren der Strasse abhalten soll. Da hier in den VAE alles sauber, gepflegt und ordentlich ist, hat natürlich auch dieser Zaun kein Loch oder eine Unterbrechung durch die zwei Pédaleurs schleichen könnten. Also müssen wir auf der Strasse bleiben und können uns kein Plätzchen suchen. Wir müssen wohl oder übel noch über die Hügelkette. Es ist nicht so anstrengend, aber bereits spät und nach fast 100 Kilometern sind wir doch etwas müde. Oben angekommen flitzen wir im Sonnenuntergang dem omanischen Golf entgegen. Nach 125 Kilometern und ungefähr 700 Höhenmetern haben wir – etwas ungewollt, denn wir haben uns so auf unser Zelt gefreut – Fujairah erreicht.

Bei der Stadteinfahrt werden wir winkend, hupend und johlend von der heimischen Motorradgang – den Emirate Falcons (oder jedenfalls so ähnlich) - begleitet.

In einem Imbiss suchen wir uns bei Sandwich und WLan ein hübsches Hotel und buchen direkt. Mit vollem Magen und guter Laune checken wir im Hotel ein. Die Aussicht weist auf die wunderschöne Mosche.

Irgendwie sind wir nun gar nicht mehr so müde, also eigentlich beinahe fit, und so planen wir während des Abends unsere Route durch den Oman und machen noch dies und das.

Phuu sind unsere Glieder schwer heute Morgen. Ächz. Irgendwie war es wohl gestern etwas zu weit nach unserer langen faulenzi Runde in Dubai. Nur mit ach und krach schaffen wir es aufzustehen. Wir sind richtig schlapp. Erstmal wollen wir zum Frühstück. Der Herr an der Rezeption erklärt uns, dass es dieses nur als Zimmerservice gibt. Nun gut. Wir gehen nach oben und warten. Unsere Erwartungen liegen nach Chlöpflibrot mit Rüeblikonfi im Iran ziemlich tief.

Und so kippen wir fast aus den Latschen, als uns der Roomservice Pancakes, Omelette, Würstchen, Toastbrot, Konfitüre, Butter, Kaffee, Tee, Saft und weiss der Kuckuck noch was ins Zimmer bringt. Wir sind begeistert und wissen: das wird ein toller Tag. Und so kommt es dann auch…

In Kalba finden wir ein Post Office. Endlich haben wir die Gelegenheit, die in Yazd (ja, wirklich schon mega lang her) geschriebenen Karten abzuschicken. Wir kaufen neue Marken und der Gewissenhafte Mann am Schalter überklebt feinsäuberlich jede einzelne bereits aufgeklebte Iranische Briefmarke. Gut Ding will Weile. Geschafft.

Wir sind am Meer. Ach wie schön. Zwar waren wir ja eben erst am Persischen oder eben Arabischen Golf, aber es ist für uns etwas Besonderes, nun den Omanischen Golf erreicht zu haben. Das Wasser strahlt in den schönsten Blautönen, die Wellen sind flach und der Sandstrand fein, sauber und leer. Natürlich baden wir gleich unsere Füsse.

Den ganzen Tag über geht es gemütlich. Wir machen Pause hier, Pause dort und werden Zeuge von einem weiteren Sandsturm.

Gegen Mittag haben wir die Grenze erreicht. Etwas traurig verlassen wir die Emirate. Es hat uns hier wirklich sehr gut gefallen und gerne wären wir länger geblieben. Aber irgendwie wollen wir ja auch gerne weiterkommen und so beschliessen wir, sicher wieder einmal zurück zu kehren.

Der Oman empfängt uns freundlich. Nachdem wir das Antragsformular ausgefüllt haben, bekommen wir innert wenigen Minuten ein einmonatiges Visum für das Sultanat.

Hier ist alles irgendwie same, same, but different. Die Strassen, Läden und die Landschaft sind irgendwie eine überaus gelungene Mischung aus dem Iran und den VAE. Also so irgendwie. Uns gefällt es jedenfalls total gut.

Die Menschen kommen hier wieder vermehrt auf uns zu. Es wird gewunken, gehupt, gefragt und geplaudert. Die meisten Omanis die wir bis jetzt getroffen haben, sprechen relativ gut Englisch. So machen die Unterhaltungen richtig Spass.

Bei einer Pause – huii in diesem Blogeintrag machen wir ja recht viel Pause – parkiert ein Paar seinen Wagen neben uns. Die beiden erzählen uns, dass sie selber viel durch die anliegenden arabischen Länder reisen. Eigentlich seien sie fast so wie wir – nur dass sie anstelle im Zelt jeweils in ihren eigenen Häusern – sie scheinen in fast jeder sehenswerten Ecke eines stehen haben – übernachten. Die beiden sind sehr herzlich und wir haben eine kurzweilige Unterhaltung. Zum Abschied schenken uns die beiden eine tolle Lampe, welche mit Solarstrom funktioniert. Wir freuen uns riesig.

Im GPS hat es den Hinweis, dass man in Dawanij einen Campingplatz finden kann. Wir machen uns auf die Suche…

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