Töfftöffaleurs.ch_Tag 20 - Tag 24
An einem anderen Tag – Reisetag 333 – hat Cynthia Geburtstag. Es wird einer der schönsten Tage auf Sri Lanka werden. Angefangen mit einem früh morgendlichen Bad im Meer, gefolgt von einem feinen Frühstück am Strand. Danach werden die Glückwünsche via Facebook, Whatsapp, E-Mail und SMS gecheckt. Cynthia ist überwältig. Soooo viele liebe Menschen haben an ihren Burzeltag gedacht. DankeDankeDanke. Danach hopsen wir in den Bus und lassen uns nach Galle chauffieren. Hier ist ein grosses Fort, das wir uns anschauen wollen. Es ist noch viel schöner hier, als gedacht. Das Fort ist gross, gut erhalten und beinahe vollumfänglich begehbar. Wir legen einige Kilometer zurück. Auch das Städtchen, das sich im Fort befindet ist sehr schnuckelig. Es sieht hier aus wie in Portugal. Oder in Frankreich. Gar nicht wie auf Sri Lanka. Aber auch schön. Es gibt herzige Lädeli, feine Burger, fabelhafte Crêpes und alles was das Geburtstagsherz begehrt. Wirklich eine Reise wert, dieses Galle. Gegen Abend machen wir uns mit dem Bus auf den Heimweg. Zuhause wird noch mit Cynthias Familie telefoniert. Ein Highlight. Und dann? Ja, dann ist der Geburtstag schon fast rum. Schön wars!
Die Tage in Narigama stehen aber auch unter dem Motto «wie soll es weitergehen». Die Pédaleurs haben beide keine Lust mehr auf Indien. Es ist zu laut, mental anstrengend und relativ eintönig auf den Strassen. Die Berichte, man könne sich in diesem Land erholen sind grundsätzlich einfach unwahr und beziehen sich höchstens auf bekannte touristische Orte und stille abgelegene Aschrams. Nicht aber auf das konkrete Indien.
Wir wollen das Land so schnell wie möglich durchqueren. Die Strecke bis nach Delhi würden wir auf jeden Fall physisch schaffen. Auch psychisch. Aber zu welchem Preis? Wollen wir wirklich voll angenervt die nächsten paar Tausend Kilometer abstrampeln? Warum und für wen? Nee. Das wollen wir nicht. So beschliessen wir nach mega langem «hin und her und rechts und links und ufe und abe und meinsch isch ächt ned besser und aber mer chönnte doch» und so weiter, dass wir uns in den Zug nach Delhi setzen werden. Die Strecke von Süden nach Norden werden wir also via Eisenbahn erkunden. Die Entscheidung fällt uns sehr, sehr schwer und wir brauchen über drei Wochen um sie zu fällen. Ein innerer Kampf.
Nun aber ist die Entscheidung klar. Wir fliegen am Freitag nach Indien zurück, reisen zu unseren Rädern die hoffentlich noch da sind, schnappen uns den nächsten Zug nach Chennai und steigen da in die Eisenbahn nach Delhi um. Von da aus werden wir wieder in die Pedale strampeln und Nepal per Pedales erkunden. Anschliessend geht’s nach Südostasien.
So. jetzt ist aber genug getippselt. Wir wollen Baden. Wer weiss, wann uns das nächste Mal das Meerwasser so klar anlacht..
Das Baden klare Wasser haben wir noch ein paarmal genutzt. Haben wir schon erzählt, wie hoch sich die Wellen hier teilweise auftürmen?
Die letzten zwei Tage in Hikkaduwa verlaufen weiter sehr gemütlich. Etwas unbehaglich wurde uns, als wir die Nachricht betreffend dem Erdbeben in Sumatra vernahmen. Aber glücklicherweise viel der Tsunami aus und so konnten wir uns gegen Mitternacht beruhigt ins Bett kuscheln.
Den letzten Morgen starten wir mit einem Schwumm im kühlen Nass. Anschliessend gab es feines Frühstück und dann wurde es auch schon Zeit zum Abschied nehmen. Wir tucktuckerlen zum Bahnhof und springen beim erstbesten Zug auf. Ein Bummler. Das will was heissen. Schleichschleich kriecht das Schneckenzügli in Richtung Colombo. Nach dreieinhalbstunden Dauerschwitzen erreichen wir die Hauptstadt wieder einmal. Danach haben wir Glück und können direkt auf den nächsten Zug aufspringen. Dieser bringt uns beinahe vor unsere Unterkunft – das First Hostel Colombo. Wir sind sehr positiv überrascht. Das Hostel ist sauber, grosszügig geschnitten, hell und einfach gemütlich. Nach feinen Maccaroni mit Käse direkt an der Lagune geniessen wir die Stimmung hier noch etwas, bevor es Morgen zurückgeht. Zurück nach Indien, zurück ins nächste Abenteuer.