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Km 15010 - Km 15368_Nakhon Ratchasima - Kuchi Narai


Nachdem Cynthias Gepäckträger fachkompetent verarztet wurde, verbrachten wir den Nachmittag mit plegeren, feinem Mittagessen in der Mall und akuter Hitzeflucht im Klimaanlageruntergekühlten Hotelzimmer. Am nächsten Morgen päcklen wir unsere Sachen bereits sehr früh zusammen. Gerade als wir losfahren wollen, beginnt es wie aus Kübeln zu regnen. Nun gut - wir warten halt ein paar Minuten. Ist ja Thailand und so einen Regenschauer geht ja hier schnell vorbei. Denkste. Als der Regen etwas nachlässt, machen wir uns auf den Weg. Kaum das schützende Zimmer verlassen, schüttet es erneut wie unter der Dusche. Innert wenigen Sekunden sind wir bis auf die Unterwäsche durchnässt. Nach einigen Kilometern wurde es dann langsam auch ziemlich kühl und so mussten wir das erste Mal seit Monaten die Regenjacke hervorkramen. Eingemümmelt in unsere Regensachen pedalieren wir - trotzdem pitschnass - über die Strassen von Thailand. Also wenn’s mal regnet, dann richtig. Nach ein paar Stunden legen wir an einer Tankstelle einen Mittagessensstopp ein. An einem der Stände werden Frittierte Maden, Kakerlaken und Heugümper angeboten. Hmmm. Heute ist uns mal nicht danach. Wir gehen also ins Restaurant und zeigen an der Vitrine auf irgendwas, was gluschtig aussieht. Mike hat mit seinem Pouletgeschnetzeltem etwas mehr Glück als Cynthia mit der Schweineleber. Aber äbe. Es gid, was es gid. Seit Stunden schifft es und es ist kein Umschwung in Sicht. So machen wir uns auf die Suche nach einer gemütlichen Unterkunft. Die finden wir auch. Und wie. Ein kleines Motel erwartet uns am Strassenrand. Es besteht aus ungefähr zwölf Häuschen. Alle in einer anderen Farbe gestrichen. Vor jedem kleinen Häuschen steht ein kleines Bänkli. Auch jeweils in verschiedenen Farben und Formen. Innendrin hat jede Wand eine eigene Farbe und die Bettanzüge und Vorhänge sind kunterbunt. We love it und checken sofort ein. Heute ist das erste Mal, dass wir nicht gleich die Klimaanlage anwerfen. Es ist nämlich ziemlich kühl und so kuscheln wir uns zuerst mal zum Aufwärmen unter die Decke. Zum Essen gehen wir in ein kleines Strassenrestaurant direkt an der Ecke. Wir verstehen noch immer kein Thai und können daher nicht genau sagen, was es alles gab. Doch die Köchin ist flexibel. Sie hält ein Stück Rindfleisch, ein Ei und einen Löffel voll Reis in die Luft und schaut uns fragend an. Wir nicken eifrig. Fein wars. Am Abend gehen wir gleich nochmal zu der lieben Dame zum Essen. Nun wissen wir auch wie das Gericht heisst und die Köchin köchelt uns flink ein feines Znacht. Während dem köcheln kommt eine ganz alte Frau zu uns. Sie hat bereits einen kleinen Buckel, weisse, lange Haare und die Zähne im Mund scheinen auch nicht mehr ganz original zu sein. Zu unserer Freude spricht sie fliessend englisch und fragt uns dies und erzählt uns das. Mega herzig. Die Nacht war super ruhig. Naja. Also super ruhig war sie eigentlich nicht. Denn das Häuschen steht direkt am Teich und da sind die Frösche zuhause. Die sangen uns in den Schlaf, begleiteten uns in unseren Träumen und weckten uns früh morgens. Nach em Räge, schiint d'Sunne... und so ist es auch heute Morgen. Blitzeblanker Himmel und strahlender Sonnenschein. Wir fahren noch vor dem Sonnenaufgang los und kommen sehr gut voran. Denn die Strasse ist flach und so haben wir 100 Kilometer bereits um halb elf Uhr in der Früh hinter uns gebracht. In Khon Kaen angekommen, nehmen wir zuerst den Lärm quietschender Autoreifen wahr. Ein Driftwettbewerb ist gerade am Laufen. Das wollen wir uns nicht entgehen lassen. Wir stehen also mit unseren Rädern an die Bande und beobachten die Autos. Bei einigen Drifts stockt uns der Atem. Nicht nur wegen der Aufregung, sondern auch wegen dem Gummiqualm. War richtig cool. Danach fahren wir in die Stadt und suchen ein geeignetes Hotel. Es soll nicht gleich das erstbeste sein, schliesslich sind wir ja früh dran. So werden wir etwas ausserhalb der Stadt fündig. Ein superschönes Zimmer im Erdgeschoss eines Hotels. Wir lieben Erdgeschoss - denn dann müssen wir die Velos nicht abladen. Super Sach. Nach dem mittlerweile üblichen Mittagsschläfchen, spazieren wir zum Stadteigenen Park. Hier gibt es einen Spielplatz, eine Konzertbühne, Brunnen und einen See auf dem Jet Skis gefahren werden. Uns gefällts und wir geniessen das ruhige Thailand. Abendessen gibts im 7 Eleven. By the way. Schon erwähnt? We loooove Thailand. Da wir momentan ganz gut in der Zeit sind und uns das Zimmer so gefällt, beschliessen wir spontan, noch eine zweite Nacht zu buchen. Am nächsten Tag wird erstmal ausgeschlafen. Nach dem Frühstück schlendern wir zur Mall. Die ist ja mal was. Fängt ganz normal an mit Kleidung im Erdgeschoss, Elektronik im Ersten Stock und einen Food Court hat es auch. Und einige Bäckereien, die Motivtorten ausstellten. Chunsch us em Luege ned use. Ein weiteres Stockwerk ist vollgestopft mit Schmuckwaren. Die Bahnhofstrasse in Zürich ist ein richtig graues Mäuschen dagegen. Es hat tausende Goldketten, Diamantringe, Armreifen, Diademe. Glitzerblingbling soweit das Auge reicht. Ein Stockwerk weiter oben geht es noch pompöser zu. Schönheitschirurg an Schönheitschirurg. Man kann da einfach ohne Anmeldung hingehen, irgendwas auswählen und schwuppdiwupp wird man operiert. Crazy. In einem Laden kann man sogar einfach auf ein Bildli zeigen, und die Augenbrauen werden dann wie gewünscht zurechtgetackert. Zu Auswahl gab es etwa ein Dutzend - ähm sagen wir mal - Charaktereigenschaften. Beispielsweise "happy" oder "rich". Rich? Für die die es interessiert - das ist dann, wenn die Braue im hinteren Drittel etwas angehoben ist. Im Foodcourt gönnen wir uns eine Portion Pasta. Und natürlich Eiscafé, Schoggikuchen und Donuts. Als wir da so in dem Restaurant sitzen, gucken wir uns mal richtig um. Im Verlauf des Tages entdecken wir mindestens fünfzig alte, weisse Männer, die sich mit jungen Thailänderinnen unterhalten. Shit. Es Näscht. Bäääh. Nichts gegen die grosse Liebe im Ausland finden und so. Aber das hier ist ja echt gruusig. Die Männer sind alle bestimmt ein halbes Jahrhundert älter als die Mädchen. Sie tragen gelbe - ursprünglich weisse, aber der Schweiss hinterlässt seine Spuren - Tanktops auf denen ein verblichenes Bild der örtlichen Biermarke gedruckt ist. Dazu kurze Hosen, Socken und Sandalen. Alles etwas schmuddelig. Durchs Band - alle laufen mehr oder weniger so rum. Junge: jetzt setzt du dich schon in den Flieger, zahlst einen Batzen an irgendeine schmierige Agentur, triffst in Rekordzeit drei Mädchen die dir in Sachen Stil und Würde um ein tausendfaches überlegen sind und schaffst es nicht, dir ein Hemd anzuziehen? Bemühst dich nicht einmal, dass du wenigstens etwas anständig daherkommst und erwartest im Gegensatz von den Mädels weissgottwas? Säg emal. Schliifts. Schäm di. Nicht falsch verstehen - wenns Liebe ist, dann ist es ja schön und gut und wunderbar. Aber ähm. Also irgendwie sahen wir aus den Bauchnabeln der Mädels herzlich wenig Schmetterlinge flattern. Ja, ja wir wissen, dass das hier etwas anders ist und so. Aber trotzdem: ein Hemd muss her. Und Schuhe. Oder keine Socken. Jedenfalls keine löchrig weisse. Üsimeinig. Nach unserem freien Tag gestern, steuern wir heute Karasin an. Die Fahrt misst ungefähr achzig Kilometer. Haben wir eigentlich schon erwähnt, dass in Thailand zur Zeit Jahrhunderthitze herrscht? Ab zehn Uhr steigt das Thermometer über 40 Grad, danach kennt es keine Grenzen. Gegen fünfzehn Uhr wird man pochiert. Ausser natürlich wenns aus Eimern regnet. So fahren wir jeweils morgens gegen fünf Uhr los und pedalieren bis zehn Uhr. Anschliessend suchen wir uns eine Unterkunft und lassen uns von der Klimaanlage auf Überlebtemperatur kühlen. Während den Nachmittagen ist es beinahe unmöglich, nach draussen zu gehen. Thais sind auch keine zu sehen. Und wenn, dann nur in den eisgekühlten Läden. Allesamt vermeiden sie es hinaus zu gehen und wenn es dann doch sein muss, dann rasch. Wir verbringen somit unsere meisten Nachmittage im Hotelzimmer und warten auf den Sonnenuntergang. Kaum ist der hier, herrschen nur noch an die 36 Grad und das T-Shirt ist erst nach zwei Minuten pitschnass. So auch gestern. Wir surfen etwas im Internet, gucken den einen oder anderen Film und warten auf den Sunset. Das heutige Etappenziel ist Kuchi Narai. Wir erreichen es gargekocht um elf Uhr vormittags. Es ist wieder ein Motel, das aus kleinen einzelnen Häuschen besteht. Super sauber, super schön, super kuschlig. Wir denken, es ist ein Puff. Egal. Hauptsache es hat eine Dusche, ein Bett und Wifi.

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