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Km 16166 - Km 16522_Pleiku - Nah Trang


Abends machen wir uns in Pleiku noch auf die Suche nach einem Abendessen. Das Chickensoup Restaurant, das von der Tochter der Hotelmanagerin empfohlen wird, spricht uns nicht besonders an. Kann daran liegen, dass oberhalb des Kochtopfs ein Dutzend Vögel in ihren Käfigen ihr Geschäft fröhlich in alle Himmelsrichtungen spritzen lassen. Wir ziehen also weiter und erkunden die Stadt zu Fuss. Es ist eine ziemlich grosse Stadt, aber nirgends ist ein Restaurant zu finden. Wir marschieren beinahe einen ganzen Kilometer - immer schön unter der Beobachtung der Einheimischen, schliesslich sind wir die einzigen Touristen weit und breit, und suchen nach etwas Essbarem. An einem Strassenrand werden wir fündig. Reis mit Huhn. What else. Mit dieser Notfallportion machen wir uns auf den Rückweg. Nun finden wir sogar noch einen Lebensmittelladen. Hier gibt es Cerealien, Milch, Joghurt und Chips. Das Abendessen ist gesichert. Zurück im Hotel wird geschlemmt und anschliessend verkrümeln wir uns schon bald in unser Bett. Der nächste Tag startet mit einer kleinen Abfahrt. Schliesslich sind wir ja noch immer einige hundert Meter über Meer und da muss es ja mal runtergehen. Ganz gemächlich führt uns der Weg hinab. Hotels haben wir heute nur eines auf der Liste. Dieses soll in A Yun Pa stehen. Da angekommen, ist es kurz nach Mittag. Wir finden das Hotel nicht. Macht aber nichts, denn wir wollten sowieso noch etwas weiterfahren. Auf gut Glück. Die Menschen hier in dieser Region wirken weniger Fremdenfreundlich. Sie gucken uns skeptisch an oder demonstrativ weg. Hier pedalieren wohl nicht allzu viele Touristen durch. Vietnam ist um einiges lauter als seine Nachbarländer. Der Verkehr hupt, dröhnt und quietscht. Es wird weder rechts noch links geguckt und ein Rückspiegel dient mehr zur Attrappe als zum inengügseln. Will einer in eine Strasse einbiegen, dann macht er das. Egal, ob ein Pédaleur von rechts, von links oder von hinten her unterwegs ist. Der Stärkere gewinnt und so ziehen wir des Öfteren ruckartig an unseren Bremsen. In den meisten Dörfern die wir passieren, dröhnen die Lautsprecher über das ganze Dorf. Laute Parolen werden den Einwohnern verkündet. Wir verstehen es zwar nicht, aber es geht um Politikpropaganda inklusive Marschmusik. Überall hängen auch Fahnen, Flaggen und Werbeplakate, die die Regierung im schönsten Glanz erstrahlen lassen. Fröhliche vietnamesische Bauern sind auf den Bildern zu sehen, die tapfer das Reis ernten und so die Bevölkerung ernähren. Nach dem Verlassen von A Yun Pa lachen uns zwei Hügel an oder eher aus. Wir pedalieren tapfer nach oben und lassen uns anschliessend entlang des Flusses wieder hinunterrollen. Wir haben weit über 100 Kilometer zurückgelegt, als wir ein Hotel entdecken. Wir sind froh, diese Unterkunft gefunden zu haben und wollen direkt einchecken. Doch der Hotelbesitzer lehnt uns ab. Er will uns nicht aufnehmen - warum auch immer. Naja - da kann man wohl nichts machen. Wir radeln also weiter und stellen uns auf eine Nacht im Freien ein. Langsam werden wir hungrig, denn auch heute hat es nicht allzu viel zu Essen gegeben. Doch das Glück ist auf unserer Seite. Kurz vor Phu Tuc entdecken wir eine Tankstelle, die einige Zimmer vermietet. Und der Besitzer nimmt uns sogar auf. Super Sach. Wir checken ein, knabbern an einem Brötchen und einer Dose Thunfisch. Wir resümieren. Im Verlauf des Tages wurde Cynthia von einer Wespe auf die Zunge gestochen, ihre Kettenkassette löste sich und ein Colabüchsli lief im Lenkertäschli aus. Aber sonst wars ein guter Tag. Heute geht’s ans Meer. Finally. Die meiste Zeit über können wir lockerflockig entlang des Flusses und der Kanäle durch die Reisfelder pedalieren. Die Landschaft Vietnams ist wunderbar und auch die Menschen werden wieder offener und herzlicher. Uns gefällts. Und - wir entdecken sogar die superleckeren Brötli die die Vietnamesen hier immer zum Frühstück verdrücken. Baguettes, gefüllt mit Salatgurken, Fleischkäse, Hackfleisch, Chili und Sauce. Megafein im Fall. Bis nach Tuy Hoa sind es 90 Kilometer. Und obwohl es wenig bergauf geht, fühlt es sich an, als wäre die Strecke doppelt so weit. Kurz nach dem Mittag erreichen wir das Meer. Der Pazifik. Scho geil. Wir suchen uns ein geeignetes Hotelzimmer und hüpfen unter die Dusche. Danach machen wir uns auf die Suche nach einem Burgerladen. Es ist der einzige in der grossen Stadt und wir haben den Weg dahin bereits im Vorfeld rausgesucht. So spazieren wir zielsicher bis zum Restaurant. Es ist sowieso das einzige Restaurant weit und breit. Hatten also gar keine Alternative. Der Burger war lecker und die Pommes frisch. Schön, mal wieder so richtig den Bauch vollzustopfen. Anschliessend spazieren wir auf einem anderen Weg zurück und erkunden zeitgleich die Stadt. Die ist wie leergefegt. Auf den Strassen hat es nur wenige Menschen, die meisten Hotels sind geschlossen und irgendwie herrscht hier eine spezielle Stimmung. Abends bekommen wir wieder Hunger. Mittlerweile wurden unzählige Restaurants auf der Strasse erbaut und wir setzen uns in das, welches direkt beim Hotel liegt. Verstehen tut uns hier keiner. Die Bedienung zeigt auf ein Packet Instantnudelsuppe. Wir nicken. Nach einer kurzen Wartezeit bekommen wir einen kleinen Ofen auf den Tisch gestellt. In einem Ring brutzelt eine Suppe und innerhalb des Rings befinden sich die glühenden Kohlen. Die Päcklisuppe muss man selber reinschütten. Von allen Seiten her starren uns die Menschen an und beobachten, wie wir zwei das jetzt mit den glitschigen Nudeln und den zwei Stäbchen so machen. Gar nicht so schlecht im Fall. Jedenfalls werden wir satt. Am nächsten Tag pedalieren wir entlang der Küste nach Nha Trang. Die Strasse ist gewellt und führt immer mal wieder über den einen oder anderen Hügel. Am Nachmittag erreichen wir die Vorbezirke der Touristenstadt. Und da sehen wir die ersten westlichen Touristen, die mit ihren Rollern entlang der Strasse cruisen. Das Umfeld verändert sich mit einem Schlag - die Hochburg ist erreicht. Überall fläzen sich weisse, dicke, nackte Bäuche im Sand und es wimmelt von Backpackern. Unser Hotel haben wir bereits im Voraus gebucht und nun hier vor Ort schnell gefunden. Das Zimmer ist geräumig, der Balkon schattig und die Klimaanlage funktioniert. Wunderbar. Als Mike für einen Moment im Badezimmer verschwindet, schliesst er die Tür. Zum letzten Mal. Er kommt nicht mehr raus. Die Tür ist verklemmt und Mike in dem viel zu kleinen, stickigen Badezimmer eingesperrt. Mit Hilfe eines Schlüssels versucht Cynthia die Tür zu öffnen. Geht nicht. Das Hotelpersonal muss her. Die Tür gibt dem Gerüttelt nicht nach. Schweres Geschütz muss aufgefahren werden. Mithilfe eines Hammers und einem grossen Schraubenzieher wird nun das Schloss aus dem Rahmen gehebelt. Nach über einer halben Stunde ist Mike befreit und die Tür total im Arsch. Tja. Nun bringen wir unsere Wäsche endlich, endlich mal wieder in eine Wäscherei und geniessen ein feines Abendessen beim Italiener. Anschliessend wird noch eingekauft. Die Einkaufsläden hauen uns beinahe aus den Latschen. Nicht viel grösser als ein K-Kiosk, aber ein Einkaufsparadies in einem Land, in dem es ansonsten ausser kleinen Chipsverschlägen kaum Läden gibt. Den folgenden Tag verbringen wir im Bett. Wirklich. Wir kommen kaum aus den Federn, so schwer sind die Arme und Beine. Die letzten Tage waren doch etwas anstrengend und so geben wir uns dem süssen Nichtstun hin. Abends beschliessen wir, den Aufenthalt um eine weitere Nacht zu verlängern. Und so sind wir nun heute den dritten Tag in Nah Trang. Gerade sind wir von einem langen Strandspaziergang zurückgekehrt. Schreiben Blog, nähen Flaggen und machen uns schon bald auf um ein weiteres feines Essen zu geniessen.

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