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bye bye Skandinavien

18.- 21.Juni 2012

Auf dem Camping bin ich zur rechten Zeit, treffe einige tolle Leute, die ebenso viel zu erzählen haben. Einmal eine 71 Jährige Holländerin die mit dem Fahrrad bis hierher gefahren ist. Sie hat keine Ahnung wo sie hin will, einfach noch nicht nach Hause. Im letzten Jahr war sie in der Türkei, musste aber Heim weil sie sich das Pedal an den Knöchel geschlagen hat und der dann anschwoll. Aber Hauptsache etwas tun, weil sonst wird man alt. Ein deutsches Ehepaar das in Südskandinavien herum radelt und zwei die von hier aus nach Deutschland fahren, paddeln, sie sind mit dem Kajak unterwegs. Christine und Heiko, sie haben sich ein neues Kajak in Russland gekauft. Um es zusammen zu bauen bräuchten sie russische Hände und Oberarme. Es ist das zweite Mal dass sie es zusammenstecken, haben Mühe mit der russischen Bauanleitung, aber es wird passend gemacht was nicht passt. Ich verabschiede mich von Ihnen und warte auf der Brücke auf ein Foto. Row, row, row your Boat gently down the Stream… In Helsinki besorge ich was besorgt werden muss. Helsinki ist wahrhaft eine schöne Stadt, sie erinnert mich an Basel. Viele junge Leute, kleine Cafés und Restaurants. Ich war in einer Art Sihlcity, der Unterschied war, das das komplette Shoppingzentrum jung und Hip war. Frische Fruchtsäfte, Gebäck und Markenshops, und alles in Weiss mit Glas gehalten. Alle Angestellten waren unter dreissig und sprachen alle samt fliessend Englisch. Ich kaufe ein Ticket der Viking Line und werde morgen nach Tallin schippern. Da die Kette wieder 4500 drauf hat wechsle ich sie aus, dabei bricht der Stift bevor er die Glieder verbinden konnte. Ich übe lange, kriege es nicht hin. Hilfe kommt von einem Finnen, der mit seiner Tochter auf dem Tandem durch Finnland fährt, er gibt mir ein Kettenglied das sich zusammenstecken lässt. Er will kein Geld, da ich aber für einen einzelnen Stift 3.- CHF bezahlen würde, gebe ich ihm 5 Euro und sag ihm, er soll seiner Tochter ein Eis kaufen. Das ist ihm dann recht. Ich glaube der Haar typ vom ersten Tag wohnt nicht einmal auf dem Camping, auf jeden Fall macht er sich auch heute wieder breit, zieht seine Schuhe aus und verkäst die Luft, und er kratzt sich noch immer am ganzen Körper. Wenigstens bin ich nicht der Einzige der sich ab ihm nervt. Es regnet, ein vollgesogenes Zelt liegt auf dem Fahrrad. Obwohl ich die Ahnung hatte, ärgert es mich trotzdem, die Strasse welche direkt zum Hafen führen würde, wer weiss es? Na klar, ist für Fahrräder gesperrt. Viel Zeit geht verloren auf der Suche nach Umwegen und das Zentrum ist nicht an jeder Spaltung des Radweges angeschrieben. Etwas knapp aber rechtzeitig gelange ich zum Check-In. Das Rad steht auf dem zweiten Motordeck und ich habe das Vergnügen, den Leuten beim Handtuchkampf zu zusehen. Handtuchkampf: Wenn Leute früh aufstehen, ihr Handtuch auf die Liege am Pool legen und dann nochmal schlafen gehen. So ähnlich ist es hier, der Kampf um die besten Plätze. Das Schiff legt ab und fährt aus dem Hafen ins vernebelte Meer. Bye Skandinavien… Hallo Baltikum. Tallin empfängt mich mit Regen. Ich sehe mir die Altstadt an und kaufe die Aufkleber für das Velo. Touristen wie Einheimische erfreuen sich meiner Anwesenheit, an jeder zweiten Ampel lässt jemand das Fenster herunter und streckt den Daumen raus. Auch wenn es aussieht wie eine, sie fahren wie auf einer, es ist keine Autobahn. Ich glaub, ich stell mal in der Schweiz den Antrag: Freie Fahrt für Radfahrer auf der Autobahn. Wenn es hier klappt… Es hat noch mehr Mücken als in Skandinavien, aber noch schlimmer sind die Fliegen. Diese stechen nicht, dafür fliegen sie in jede Öffnung die Schatten verspricht. An einem Kiosk gibt es nur eine ganz kleines Fenster, an dem man bestellt was man will, das Angebot schaue ich mir durch eine Glasscheibe an. Mal was Neues. Neben Schönen Holzhäusern, stehen Plattenbaublock-Siedlungen. Alles ist eine Mischung zwischen Modernem, wie bei uns, und verrostendem und abblätterndem Sowjetstyle. Was in Zürich Sihlquai, hier Alltagsmode. Blond, grosse Brüste und lange Beine auf Absätzen die in einem Minirock enden, der ganz knapp unter dem Popo endet. Das sehe ich oft. Ha, ich bin seit Anfang Finnland in einer anderen Zeitzone und habe es jetzt gemerkt. Wie unwichtig teils Dinge werden. Obwohl ich es versuchte in die Länge zu ziehen, verlasse ich nach zwei Tagen Estland und bin nun in Lettland, sie sind halt gar schmal. Da hätte ich weiterlesen sollen, als ich mich zuhause über die Währungen informiert habe. Estland hat den Euro, Lettland nicht. Ich bemerke dass ich LATS bräuchte als sie die Waren bereits erfasst hat. Ein Herr bezahlt mir die Waren mit Freude, ich geb im den Betrag in Euro. Nächster Stopp, eine Bank, dort wechselt mir die freundliche Dame einen kleinen Betrag.

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