Km 3102-Km 3254_Himare -Paleokastrista
Der Tag startet gemütlich mit einer schönen, flachen Fahrt dem Meer enlang. Dann sehen wir am Horizont eine Kerbe in der Bergflanke die uns verrät dass es nun zu ende ist mit gemütlich. Die Sonne brennt so stark es nur geht, in der exponierten Lage gibt es kaum einen Schatten der breit genug für einen geschweige denn für zwei wäre. Gibt es mal einen Flecken, kannst du sicher sein dass irgendwo, irgend jemand ein totes Schaf oder eine tote Ziege verbrennt, der Gestank ist so bestialisch dass wir einfach weiterfahren. Abkühlung erlangt Cynthia als ihr Mike hinterher strampelt und sie fragt ob sie eine Überraschung gebrauchen könnte.Er legt sein triefend nasskaltes Merinoshirt über die Schultern und lässt ihr Trikot vollsaugen, das Wasser hatte er an einem Wasserhahnen gefunden, der einfach an einer Leitplanke montiert war. Immer diese kindliche Neugier, auf den roten Knopf drücken zu müssen, bzw. komische Wasserhähne zu betätigen. An einer Stelle kurz vor der Abfahrt in eine Bucht, steht ein alter Mann der den Berg hinauf schaut und komische Geräusche hinauf schreit. Erst als wir näher kommen sehen wir dass er seine zweihundert Ziehen den Berg hinunter ruft, sie kreuzen die Strasse immer dann wenn grad kein Auto kommt. In der Abfahrt sehen wir eine Frau mit nochmals geschätzten hundert Ziegen im Schlepptau. Die Tiere erschrecken, als wir an ihnen vorbei rauschen und machen fast die Lemminge unter der Leitplanke hindurch, aber keine ist gestürtzt, nur die Schottersteine vom Strassenrand haben sie den Hang hinunter gestossen. Mike bringt die dümmsten Witze immer in einer fiesen Steigung, was Cynthia zum lachen bringt und sie so aus ihrem Rythmus holt. Einmal bringt er sie so fest zum Lachen dass ihr fast das Velo aus den Händen gleitet. Die eine Steigung zieht sich jetzt schon eine Weile, das GPS verrät aber dass die Höhenlinien sich bald in die andere Richtung winden. Oben im Dorf angekommen suchen wir nach Erfrischung. Während Mike im Minimarkt ein Zvieri kauft, tapst draussen ein wirklich fetter Dackel über den Dorfplatz und hört einfach nich auf zu bellen. Eine Frau steigt sogar aus ihrem Auto aus und filmt den kläffenden Hund. Der Wind wird zum Rückenwind und presst uns die Strasse richtung Sarande hinunter, es fährt sich wieder so leicht, nur die auch hier zum Teil sehr engen Kurven zwingen uns zu bremsen und unsere Fahrt zu verlangsamen. Das Stadtzentrum von Sarande liegt am Meer und uns trennt davon ein letzter kleiner Hügel. Wäre nicht so ein Ding, hätten unsere Beine seit fast zwölf Kilometer nichts anderes als nichtstun gemacht, so en Chrampf. Wir fahren an den Hafen und kaufen uns ein Billet für den Folgetag. In einem kleinen Hotel mit einer schönen Aussicht über die gesammten Hafenanlage, stellen wir unser Velo ohne zu schleppen auf den Balkon. Da wir heute uns nur irgendwie von Pommeschips, einem halben Apfel und einem Glace ernährt haben gehen wir einen Döner essen. Entweder war es der Döner, der leere und überlastete Magen oder die drei Büchsen Süssstoff die aus völliger Austrocknung in Mike verschwunden sind, aber er sitzt da und erbricht sich komplett in eine Plastiktüte.
Cynthia geht und besorgt in einer nahen Bar Servietten und ein kühles Wasser zum erfrischen. Jetzt hat er schon wieder hunger, der arme Kerli. Danach ist er so fertig das er den Rest vom Abend verschläft.Das Schnellboot das uns nach Korfu fahren wird holt uns um halb neun aus dem Schlaf.
Wir packen zusammen uns machen uns auf dem Weg zum Hafen. Nachdem wir unsere Pässe ausgestempfelt gekriegt haben dürfen wir an allen anderen vorbei passieren. Den anderen Passagieren wir das gesammte Gepäck durchleuchtet und gefilzt, dem Anschein nach wirken unsere Fahrräder zu aufwendig dafür, hihi. Die schlechte Nachricht ist, dass wir für das enge Boot alles abladen müssen und die Velos an den engen Sitzreihen vorbei tragen dürfen. Die Fahrt dauert nur etwa vierzig Minuten und so sind wir nun in Griechenland. Auch hier werden alle durchsucht nur wir nicht, das macht Freude und wir hoffen dass es so bleibt auf unserer Reise. Nach einem kleinen Happen in der Kapitalstadt der Insel fahren wir nordwärts. In Dassia schlagen wir unser Zelt auf und fahren mit der ÖV nochmals nach Kerkyra hinunter. Wir schlendern durch die Stadt und geniessen den verlängerten Abend, wir sind und haben es nicht gemerkt in einer neuen Zeitzone. Pedaleurszeit +1h.
Wir fahren ganz in den Norden und gehen uns anschauen was die Insel zu bieten hat. Was uns nicht entgehen kann, sind die vielen Urlauber, das ist ein Kulturschock anders herum. Anders als in Albanien gibt es hier wieder jede Menge Souveniershops, Strandliegen und Restaurants, mit Schnitzel auf der Karte, die sich den Platz streitig machen. In Sidari fällt es uns ganz extrem auf, da fahren wir fast zwei Kilometer durch den Ort und der besteht so glauben wir nur aus dem Grund, damit die Touris auf rein gar nichts verzichten müssen.
Wir geniessen das wessentlich leichtere Auf-und-Ab mit weniger Steigungen und dafür mehr Serpentinen. Korfu hat jetzt schon einige schlechte Erinnerungen an Griechenland von früher wetgemacht. Das Essen in den Tavernen ist der absolute Hammer nur die Portionen sind zum Teil jenseits (und wir Essen im Moment sehr viel), eine Portion reicht sehr gut für zwei. Cynthia hat sich was eingefangen oder im gestrigen Tag etwas zu heiss gehabt, sie hat Bauchschmerzen die ihr den Schlaf rauben. Heute in der früh sieht sie gar nicht gut aus und so bleiben wir einen zweiten Tag in Paleokastritsa.