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Km 5823 - Km 5904_Trabzon - Rize

Neun Nächte haben wir insgesamt in Trabzon verbracht. Eine Stadt, die vorallem durch den Industriehafen und steile Strassen besticht. Wir geben es zu - die meiste Zeit haben wir am Computer verbracht und unzählige neue Videos auf Youtube entdeckt. Wir haben die Zeit also so quasi in unsere Weiterbildung investiert. Das Sightseeing haben wir gestaffelt. Jeden Tag ein Stückchen Trabzon. Mal die eine Strasse, dann das andere Einkaufszentrum oder auch den Park. Ernährt haben wir uns vorallem von Schoggipudding, Cornflakes und Pide. Ok, etwas langweilig waren die Tage schon. Aber Langeweile hie und da ist ja nicht schlimm. Da Velo fahren und das Reisen so quasi unsere Arbeit ist, haben wir nun einige Tage Ferien gemacht, den Kopfschwamm geleert und können nun wieder aufsaugen.

Nach sechs Tagen Wartezeit ist es soweit. Unser Termin auf der Iranischen Botschaft steht an. Gegen 15:00 Uhr klingeln wir am Eingang. "Four thirty" ist das einzige, was aus der Sprechanlage klingt. Heisst wohl so viel wie "Schön sind sie hier. Ihr Visa ist noch nicht fertiggestellt, bitte kommen Sie um 16:30 Uhr wieder, dann sind wir so weit." Also gönnen wir uns einen Snack im Mc Donalds. Es geht hier eigendlich weniger ums Essen. Aber die Klimaanlage ist soooo toll. Also verbringen wir da eine Stunde Wartezeit. Ganz genau um halb fünf klingeln wir wieder am Eingang. Die Tür geht auf und wir werden eingelassen. Nach einigen Minuten mucksmäuschenstillen Wartens, werden uns die Pässe mitsamt Visum ausgehändigt. Jetzt nur nicht ausflippen. Wir bedanken uns und verlassen ruhig die Botschaft. Kaum sind wir draussen, lassen wir unserer Freude freien Lauf. Yes. Wir haben das Iranvisum. Wie cool ist das denn? Dreissig Tage haben wir bekommen. Das ist das Maximum auf dieser Botschaft. Verlängern dürfen wir dann in Teheran. Weitere sechzig Tage. Ob das dann klappt, werden wir sehen. Aber hey, einen ganzen Monat. Juhuii. Wir sind so erleichtert.

Im Hotel angekommen, checken wir unsere E-Mails. Uuunglaublich, was wir da im Posteingang finden. Azerbaijan hat uns unsere Visa geschickt. Viel früher als erwartet. Was für ein Glückstag. Wir können es kaum fassen! Mit einem Schoggikuchen wird der erfolgreiche Tag gebührend gefeiert.

Am nächsten Tag fahren wir endlich weiter. Als der Wecker klingelt, sind unsere Körper noch müde, und die Motivation im absoluten Tiefschlaf. Wir packen unsere Sachen zusammen, frühstücken, beladen die Fahrräder und fahren los. Irgendwie beide etwas teigig. Ist schon beeindruckend, wie fauler man wird, desto weniger man macht. Aber bereits nach wenigen Kilometern sind wir wieder im Pédaleursmodus. Ursprünglich - also was heisst ursprünglich. Genau genommen, seit gestern - hatten wir den Plan, nicht direkt nach Batumi zu fahren, sondern die Route via Ispir zu nehmen. Das wäre ein kleiner Schlenker in den Süden. Einfach nur so. Um noch mehr von der Türkei zu sehen. Zum Spass. An dem Spass wäre aber ein kleiner Hacken. Ein kleiner, hoher Hacken. Genau genommen 2'600 Höhenmeter. Einfach nur so. Freiwillig. Hmm. Der Ehrgeiz ist voll da. Den Berg schaffen wir. Zwei Dickschädel. Bevor wir aber dann in diese Strasse - die uns eben über den Berg führen würde - abbiegen, setzen wir uns nochmal zusammen. Wir beide möchten gerne die Route fahren. Wir beide wollen keine 2'600 Höhenmeter umsonst zurücklegen. Wir beide freuen uns auf Georgien. Wir beide wollen nicht mehr dem Schwarzen Meer entlang fahren. Pro und Contra für den Umweg liegen gleichauf. Nach etwa einer Stunde Diskussion, lassen wir die Münze entscheiden. Die Münze ist für den Umweg. Cynthia flucht, Mike stöhnt. Wir werfen die Münze noch ein paar mal. Die Münze zeigt nun auf die Küstenstrasse. Na also. Geht doch. Warum nicht gleich so. Münze hat entschieden Pédaleursstyle. Wir werden nun also doch den direkten Weg nach Georgien nehmen. Höhenmeter treffen wir da ja noch viele an. Und die machen dann sicher auch Spass.

Wir folgen also unserer gewohnten 010 entlang des Schwarzen Meeres. Kurz vor Arakli packt uns ein Hüngerchen. Wir gehen in ein Restaurant und bestellen unser Essen an der Theke. Nachdem Getränke und Besteck gebracht wurden, teilt uns der Kellner mit, dass es heute doch nichts zu essen gibt. Der Grill ist defekt. Aha. Wie lange wohl schon? Obwohl es Reis, Suppe und Salat hätte, also auch Sachen, die keinen Grill benötigen, wird uns keine Alternative vorgeschlagen. Wir sitzen also mit unserem Hüngerchen da und nippen an der Cola. Eine halbe Stunde passiert nichts. Wir bezahlen und verlassen das Lokal. Das Hüngerchen ist nun ein Hunger geworden. Wir nehmen ihn mit. Nach Sürmene entdecken wir ein weiteres Lokal. Wieder bestellen wir das Essen. Getränke und Besteck werden uns gebracht. So weit waren wir schonmal. Die Spannung steigt. Und tatsächlich, bekommen wir heute zum Mittagessen die besten Köfte, die wir in der ganzen Türkei hatten. Leckerlecker. Nach dem Tee fahren wir gutgelaunt weiter.

Eigendlich wollten wir uns heute ein Hotel in Of oder in Derepazari nehmen. Aber wir finden nichts passendes. So fahren wir weiter bis Rize. Schon bei der Einfahrt fällt uns auf, wie schön diese Stadt ist. Sauber, ruhig, hell. Wir fühlen uns sehr wohl. Nach dem Einchecken gönnen wir uns in einem Restaurant das Abendessen. Endlich einmal wieder Suppe. Und Lammfleisch. Das Essen ist sehr gut und wir sind begeistert von Rize. Also beschliessen wir zwei Nächte zu bleiben. Den Tag in Rize geniessen wir in vollen Zügen. Wir gehen in den Park, ans Meer, essen Torte, spazieren umher und und und. Einfach schön.

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