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Km 14747 - Km 14751_Kathmandu - Bangkok


Ein optimales Reisebüro für unseren Flug nach Bangkok haben wir ja schnell gefunden und so bleiben uns nach dem Veloverpackungsmarathon noch zwei freie Tage in Kathmandu. Wir bummeln durch die Stadt, freuen uns über das erste Souvenir dieser Reise - Mikes Kukri -, lassen uns von verschiedenen Restaurantköchen verwöhnen und gönnen uns eine ruhige und schöne Zeit. Bei den beiden Jungs, die unser Gepäck als Cargo in Auftrag gegeben haben, machen wir noch einen kurzen Besuch, um die letzten Papiere entgegen zu nehmen. Der Zoll machte etwas Probleme beim Verladen. Drei Päckli Zigaretten durften nicht mit ins Gepäck und wurden uns zurückgegeben. Das gesamte restliche Gepäck durchwühlt. Die Ausmasse der Durchsuchung werden wir erst in Bangkok sehen. Gegen ein paar Dollar und eine Zigarre liess sich der Zöllner in Nepal jedoch besänftigen. Dann am Freitag ist es soweit. Früh Morgens schnappen wir uns das wenige Gepäck das übrig geblieben ist und hüpfen in ein Taxi. Der kleine internationale Flughafen ist schnell erreicht. Wir sind etwas zu früh. Die Wartezeit überbrücken wir mit Zmörgelen. Dann können wir bereits unser Gepäck aufgeben. Benzinflasche und Kocher stellen kein Problem dar und so klappt auch das Einchecken ohne Probleme. Übrigens haben wir die retournierten Zigaretten einfach auch mitgenommen. Gestört hats keinen. Nach dem Checkin watscheln wir zum Geldwechsler. Ein paar Thailändische Baht sollen her. Der Changer ist jedoch bereits ausgeschossen und kann uns nur US-Dollars anbieten. Auch gut. Ihm sind dann aber auch noch die kleinen Noten ausgegangen, und so helfen die Pédaleurs dem Nepalesischen Geldwechsler mit Ein- und Fünfdollar Noten aus. Nach hin und her und zählen und prüfen ist der Handel abgeschlossen und wir begeben uns in die Abflughalle. Am Flughafen von Kathmandu ist nicht gerade viel los. Alle Passagiere warten im gleichen Raum. Ab und zu kommt eine Durchsage und ein Bildschirm oberhalb einer der vier Türen des Raumes springt an. Da stellt man sich dann in die Schlange und erreicht wenige Meter danach das Flugzeug. Chli ond onkompliziert. Wir können unseren Flieger pünktlich betreten. Der Abflug hingegen verzögert sich etwas. Kaum in der Luft macht das Flugzeug einen riesigen Schlenker und kehrt direkt über dem Himalaya auf seine ursprüngliche Flugbahn zurück. Wir sehen die Berggipfel des wunderbaren Himalaya direkt unter uns. Es ist wunderbar, atemberaubend, amazing. So schön. Endlich konnten wir die schneebedeckten Riesen sehen. Also äbe nomol: mer chömed wieder. Der Flug führt uns über genau die Strecke, die wir hätten fahren können, uns jedoch dagegen entschieden haben. Ein etwas komisches Gefühl ist das schon - so ganz ohne Pedalieren. Der Flug führt über Ostindien, Bangladesh und Myanmar. Nach einigen Stunden Flug und einem überraschend feinem Zmittag landen wir pünktlich auf dem Flughafen von Bangkok. Es ist heiss. Und düppig. Das Visum und auch das Gepäck bekommen wir innerhalb weniger Minuten. Super. Danach machen wir uns auf die Suche nach dem Cargo. Nach einigem hin und her wird uns der Linienbus gezeigt, welcher direkt vor das Büro fahren soll. Da hüpfen wir rein. Wenige hundert Meter später steigen wir wieder aus und stehen vor dem Customer Büro für Cargo. Einige Männer pässlen uns vor dem Büro ab und wollen die Papiere sehen. Cynthia wird zurückgelassen und Mike fährt zusammen mit einem der Jungs während einer geschlagenen Stunde von Pontius zu Pilatus. Aber eigentlich fährt in der Typ einfach überall hin um zu erfahren, dass da das Päckli nicht ist. Ziemlich ermüdend. Wie wir schon geahnt hatten, ist das Büro Freitagabend nicht zu gut besetzt. Wir müssen auf Montag warten. Die Jungs wollen natürlich alle noch einen saftigen Lohn und dann können wir abziehen. Etwas angenervt ab dem Misserfolg nehmen wir uns ein Taxi zum Hotel. Auch in Thailand kennt nicht jeder Taxifahrer seine Strassen und so zeigen wir ihm halt wo wir hinmüssen. Manchmal fragen wir uns schon, wie wir das alles ohne GPS machen würden. Das Hotel liegt sehr nahe am Flughafen und die Hauptstadt Thailands ist noch ungefähr dreissig Kilometer entfernt. Es ist ein sehr schönes Hotel. Sauber und kühl. Wir fühlen uns gleich wohl. Mittlerweile ist es berits dunkel und wir spazieren noch einmal zurück zur Hauptstrasse um uns etwas zu Essen zu suchen. Beim Strassenrestaurant essen wir wunderbare Thainudeln. Aaaaah wie wir das vermisst hatten! Auf den Tag genau sind es acht Jahr her, als wir das letzte Mal in Thailand waren. We just love it. Am nächsten Morgen erreicht uns ein Telefonat vom Flughafen. Ein Mitarbeiter der Airline erklärt uns, dass die Velos angekommen sind, diese aber erst nach dem Wochenende abgeholt werden können. So weit so gut. Eigentlich wollten wir ja so schnell wie möglich losfahren. Aber so ein Wochenende sollte ja jedem gegönnt sein. Den heutigen Tag machen wir frei. Es wird gesurft, gepfuust, fein gegessen und die Nachbarschaft erkundet. Dann ist auch schon Sonntag. Wir stehen früh auf, denn wir wollen heute einen Stadtbummel machen. Beim Frühstück erreicht uns jedoch die Nachricht, dass wir die Päckli abholen können. Hä? Doch heute? Naja. Uns solls recht sein. Wir holen kurz die Dokumente und machen uns auf den Weg zum Flughafen. Die Typen von Freitag sind wieder da die offiziellen Mitarbeiter haben natürlich frei. Die Männer bringen uns zuerst zu einem Büro, wo wir Tagespässe für den Freezone Bereich ausgestellt bekommen. Von da aus fahren sie uns zuerst zu diesem und jenem und dann nochmal zum anderen Schalter. Knappe zwei Stunden vergehen. Nun haben wir - so glauben wir - alle Dokumente in der Hand und erwarten eigentlich, dass uns in den nächsten Minuten unsere Velos gebracht werden. Weit gefehlt... Wir werden in einen grossen Wartesaal geführt. Da setzt sich ein weiterer Kerl uns gegenüber und verlangt 500 Dollar Mehrwertsteuer. Wir erklären ihm, dass wir keine Mehrwertsteuer zu bezahlen hätten. Er beginnt zu Märten. Mal geht er runter bis 400 Dollar, dann wieder hoch zu 700 Dollar. Zwischendurch nennt er uns immer wieder den Preis, den wir unter dem Tisch zahlen könnten. Übrigens Wucher. Die bereits vorgeschriebene und gestempelte Quittung hat er auch schon. Ein richtiger Bilderbuchgauner. Hat sich wohl ein gutes Geschäft mit den beiden doofen Touristen ausgemalt. Wir weigern uns zu zahlen - es wird langsam unentspannt. Die Pédaleurs beschliessen, nicht auf den Kuhhandel einzugehen und lassen den sehr verärgerten Thai und seine Gspähnli in dieser grossen, verlassenen Halle zurück. Wir sind natürlich gefrustet. Einige Stunden Aufwand, ein grosser Hoffnungsschimmer am morgen, ein Halsabschneider der uns erpressen wollte und dann doch keine Velos. Stimmungstöter. Nichts desto trotz machen wir uns mit der Metro auf den Weg nach Bangkok. Hier wird zuerst mal etwas gegessen. Anschliessend nehmen wir ein Tucktuck. Die sind hier lustigerweise ganz anders als in Indien. Sie sind grösser und schneller. Richtig aufgemötzlet. Mit 75Km/h fährt uns der Chauffeur in die Kao San Road. Hier waren wir im Jahr 2008 schon einmal. Wir sind gespannt, wie die Strasse heute auf uns wirkt. Wir haben Bangkok als laut, stickig, lärmig und wuselig in Erinnerung. Zu unserer Überraschung sind die Strassen sauber, es wird nicht gehupt, die Verkehrsregeln werden eingehalten und alles hat seine Ordnung. Auch die Kao San Road ist super gepflegt. Kulturschock in die andere Richtung. Abends prüfen wir die alten Fotos auf unserem PC. Ja tatsächlich, die Stadt ist noch gleich wie damals. Lustig, wie sich unsere Wahrnehmung verändert hat. Wir können es kaum glauben. Wir freuen uns aber riesig über den Irrtum. Es ist super schön hier. Fast ein bitzli wie daheim. Überall gibt es gut ausgestattete Läden. Sogar mit Joghurt, Müesli und so. Fantastisch. Den Tag über Bummeln wir durch die Stadt, kaufen neue T-Shirts, Mike geht zum Friseur und immer mal wieder setzen wir uns in ein Strassencafe und beobachten das Treiben um uns herum. Ein schöner Tag. Spät am Abend kehren wir in unser Hotel zurück. Wir sind aufgeregt, wegen morgen. Was wird uns erwarten? Der Morgen kommt schnell und so nehmen wir uns mit einem flauen Gefühl im Magen ein Taxi in die bereits altbekannte Freezone. Die Jungs am Eingang wimmeln wir bestimmt ab. Es dauert einen Moment, bis dann auch der letzte gecheckt hat, dass wir keine Lust auf ihn haben. Wir betreten das offizielle Büro und werden von einer herzigen jungen Frau zu sich gewunken. Sie prüft unsere Papiere und schickt uns ein Stockwerk höher. Hier werden unsere Pässe nochmal geprüft, eine Registrierung vorgenommen und wir dürfen wieder einen Stock weiter runter. Wieder zur herzigen Dame. Sie begleitet uns nun während der kommenden Stunde - ein weiter Fussmarsch steht uns bevor. Zuerst mal geht es wieder zum Registrierungsbüro. Wir brauchen ja einen neuen Besucherpass. Danach zeigt sie uns den Weg zu einem Büro, wo wir die Empfangsdokumente abholen können. Wir watscheln die weiteren fünfhundert Meter zu diesem Office. Soweit verläuft alles wie gestern. Wir bekommen eigentlich noch einmal die gleichen Dokumente wie gestern - diesmal einfach vollständig. Nun kann es zu den Rädern nicht mehr weit sein. Nach etwa neunzig Minuten erreichen wir unser Fräulein wieder. Nun geht es zu einer weiteren Dame, die mit uns die Mehrwertsteuer errechnen soll. Wir erklären unsere Geschichte und der Frau ist natürlich sofort klar, dass wir da gar nichts bezahlen müssen. Juhuuu erste Abweichung von gestern. Wir müssen einen Brief schreiben, der bestätigt, dass wir alles wieder ausser Landes schaffen. Anschliessend wird gewartet. Mit etwa dreissig Dokumenten in der Hand werden wir wiederum einen Stock höher geschickt. Der Taxerlasschef muss seinen Stempel setzen. Der Herr fragt uns etwas über Zivilstand, Reise und so weiter aus und hämmert dann schnell den Stempel auf die Dokumente. Danach watscheln wir wieder nach unten. Hier wird nochmals gewartet. Mit noch viel mehr Kopien müssen wir nun nochmals nach Oben zum Offizier. Er ist gerade mitten in einer Geburtstagsfeier einer seiner Angestellten. Er gigelet und die Mitarbeiterinnen drängen sich um ihn. Scheint ein echter Frauenheld zu sein. Wir kommen daher gelaufen, der Mann drückt sich noch ein Stück Torte in den Mund und setzt seine Unterschrift auf unsere ungesehenen Dokumente. Dabei zwinkert er uns zu und die Girls gigelen ungehalten. Mit den Dokumenten spazieren wir wieder nach unten. Wir werden in das Büro geschickt, wo wir bereits heute morgen Dokumente holen mussten. Das, das etwa fünfhundert Meter entfernt liegt. Wir spazieren also dahin und finden den Cashier. Hier muss man für die Aufbewahrungszeit der Päckli bezahlen. Knappe vierzig Franken sind das. Ein echtes Schnäppchen im Gegensatz zu den gestern veranschlagten 700 Dollars. Nach dem Bezahlen werden wir nach draussen geschickt. Ein Herr nimmt uns die Dokumente ab und führt uns zu einem weiteren Büro. Hier werden nochmal Stempel gemacht. Und Kopien. Dann werden die Dokumente einer Frau übergeben, die uns mit dem Gabelstapler die Päckli vor die Nase setzt. Halleluja. Unsere Velos sind wieder da. Die Päckli können wir aber natürlich noch nicht aufmachen. Dazu fehlt ein weiterer Stempel. Herr Stempelmacher ist aber gerade beim Zmittag und so müssen wir warten. Nach sechs Stunden hin- und hergelaufe haben wir es geschafft. Die Packete gehören wieder uns. Fazit: Das Cargo ist eine super Alternative das Velo zu verfliegen. Natürlich nur, wenn man Übergepäck hat. Sonst macht es ja keinen Sinn. Die Mitarbeiter des Cargo Bangkok sind unglaublich hilfsbereit, zuvorkommend und sprechen gutes Englisch. Nur vor den Jungs im Eingangsbereich sollte man sich fernhalten. Von aussen gesehen ist das ja auch logisch so, aber wenn man da ankommt und die sich um einen scharen, ist es nicht immer leicht, sie auf Abstand zu halten. Nun also haben wir unsere Päckli vor uns auf dem Boden der Freezone. Noch bevor wir anfangen auszupacken bemerken wir zwei Oberbrains, dass wir die Fahrradpumpe im Hotel liegen gelassen haben. Na super. Mike werkelt also weiter an den Velos rum, während Cynthia den Marsch zum Taxi antritt. Der Weg führt sie beinahe zwei Kilometer über das gesamte Gelände, bis endlich ein vertrauenswürdiger Fahrer anhält. Dann geht es ganz schnell. Ins Hotel, Pumpe holen, zurückfahren und nochmal eineinhalb Kilometer über das Gelände gehen. Zur Sicherheit hat sie die Pumpe bereits im Taxi zusammengesetzt - nicht dass sich das Sicherheitspersonal über den komischen ausfahrbaren Schlagstock wundern würde. Als das Gerät fertig zusammengesetzt ist, macht der Taxifahrer eine Vollbremse. Er starrt auf ihre Hände und erkundigt sich in Flüsterton "what is that for?". Der arme Kerl hat wohl befürchtet, dass sein letztes Stündchen geschlagen hat. Nachdem Cynthia ein paarmal gepumpt hat, schnauft der Fahrer erleichtert aus und das Taxi fährt weiter. War wohl ein Psychotouristin-schlägt-Thaifahrer-nieder Missverständnis. Anyways. Nach ungefähr einer Stunde treffen sich die P édaleurs wieder und pumpen die Räder der beretis fertig zusammengebauten Velos auf. Nun gehts nur noch zur Ausgangskontrolle. Einmal zerfetztes Verpackungsmaterial - mit der passenden Zollnummer drauf - zeigen und schwuppdiwupp sind wir frei. What a story. Im Hotel angekommen nehmen wir unser Gepäck in Augenschein. Der Nepalesische Zoll hat ganze Arbeit geleistet und wirklich jedes klitzekleinste Ding aus den Packtaschen untersucht. Feuchttüchli sind aufgeschlitzt, Vorratssäckli aufgeknüpft und so wie die Hausapotheke aussieht, wurde jedes Tablettli einzeln betrachtet. Aber zu unserer Überraschung fehlt nichts. Ausser halt die Zigarre - aber das wussten wir ja schon. Wir packen alles um, speisen leckere Thaistrassenküche und freuen uns, dass es nun endlich weiter gehen kann.

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