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Km 18779 - Km 19029_Ao Nang - Thung Wa


Letzten Monat gab es mit Abstand die wenigsten Blogeinträge unserer Reise. Hmmm. Äxgüsi. Aber manchmal ist man halt schriibiger, und dann mal wieder etwas weniger. Wir geniessen die Zeit in Thailand in vollen Zügen. Vier wunderbare Tage verbringen wir in Ao Nang. Viel Sonnenschein, feiner Sandstrand, warmes Wasser, rasante Bootsfahrten und leckeres Essen. Richtig Urlaub halt.

Am fünften Morgen ist es dann Zeit, dass wir zwei uns wieder auf die Sättel schwingen. Hui - das fiel uns aber gar nicht leicht. Zum Glück ist das Wetter heute etwas schmuddelig, dann fällt der Abschied weniger schwer. Die Strasse führt uns leicht bergauf zur Provinzhauptstadt Krabi. Diese passieren wir auf der Autostrasse um anschliessend weiter in Richtung Süden zu fahren. Der Süden Thailands ist mit dem Rest des Landes nur schwer zu vergleichen. Die Strassen sind weniger gut, die Tankstellen seltener, Sichelmonde häufiger und Hotels nur ganz wenige zu finden. So passiert es uns, dass wir - ok, wir hätten das Hotel bei Kilometer 72 wohl nehmen sollen - im Verlauf des Tages kein weiteres Hotel mehr finden. Gegen Mittag fängt es an zu Regnen. In Strömen. Kein Wunder, ist ja auch Regenzeit hier in Südostasien. Auf der Strasse machen wir eine besondere Entdeckung. Eine Schlange. Ok, das selbst ist noch nicht so überraschend. Die Schlange ist tot. Nun ja - auch nicht überraschend, sie liegt schliesslich am Strassenrand. Aber zu unserem Erstaunen misst die Schlange mindestens fünf Meter und hat ungefähr die Dicke eines Pedaleursoberschenkels. Huiuiui. Ein riesiges Tier. Macht nichts, dass wir die letzten Nächte nicht im Zelt verbrachten....

Erst an der Hat Pak Meng Beach werden wir - nach beinahe 130 Kilometern - fündig und können eine Unterkunft für die Nacht beziehen. Hier warten weitere Bewohner Thailands auf uns. Die Hunde schieben Wache vor dem Zimmereingang, die Mücken kontrollieren uns bei der Wäsche und das Fröschli im Badezimmer ist ganz aufgeregt, als wir es nach Draussen manövrieren wollten.

Gegen Abend geht im Nachbarzimmer Licht an. Zu unserer Überraschung stehen neuerdings zwei weitere Fahrräder vor dem Zimmer. Tourenradler. Judihui. Bryony und James kommen aus Neuseeland und haben ihre Reise nach Europa gerade erst in Singapur gestartet. Wir verbringen einen lustigen Abend mit dem Paar und freuen uns riesig über die Abwechslung. Endlich mal wieder Gleichgesinnte. Endlich mal kein Kilometervergleich, kein pseudo Kräftemessen und kein aufgedrängter Erfahrungsaustausch. Einfach nur plaudern und Spass haben. Super.

Am nächsten Tag lacht uns der Regen bereits bei der Abfahrt ins Gesicht. Innert kürzester Zeit verwandelt sich der herzige Niesel in eine allesertränkende Kaltwasserdusche. Wir pedalieren pitschnass bis Kantang, wo wir nach vierzig Kilometern ein Hotel nehmen. Ein halber, freier Tag also. Wir vertrödeln den Nachmittag am Computer, strecken unsere Beine und verpflegen uns genüsslich beim naheliegenden 7-eleven.

Am nächsten Morgen erwachen wir mit schlechter Laune. Phuu nei, scho wieder Velofaahre. Bääääh. Heute einfach keine Lust. Naja. Man kann ja nicht anderthalb Jahre am Stück motiviert sein. So krabbeln wir erst um etwa acht Uhr aus den Federn und unsere Laune kriegt beim Anblick von Cynthias Platten gerade noch eins auf den Deckel. Pneu geflickt und gepumpt. Es kann losgehen. Missmutig pedalieren wir ganze vierzig Meter, bis bei Mike die Kette nicht mehr schnurrt. Was ist denn nun schon wieder? Das Kettenleiträdchen aka Kettenführungsrolle ist kaputt. Und nein, wir wussten vorher nicht wie das Ding heisst. Haben es extra gegoogelt, damit wir nicht so blöd da stehen wenn wir was von dem Zahnrädli, das die Kette führt oder so schreiben würden. Jedenfalls ist das Ding defekt und vor dem Auswechseln können wir nicht weiterfahren. Also zurück zum Hotel. Unsere Laune liebt bei einer Scala von 1-10 ungefähr bei einer 3. Es ginge also noch was.

Wir verbringen den gesamten Vormittag mit Velo aufbäppeln. Hätten wir sowieso schon lange tun sollen. Pneuwechsel, Ketten reinigen, Kettenführungsrolle austauschen, Lenkerband neu fixieren und, und, und. Danach machen wir nochmals einen halben freien Tag. Laune schnellt in die Höhe.

Während dem wir so auf dem Bett liegen und uns von Youtube die neusten Inhalte präsentieren lassen, krabbelt eine Spinne über die Matratze. So ein mal zwei Zentimeter oder so. Vom Gekrabbel erchlüpft, schnellen wir hoch und gucken uns das schwarze Pelzding aus der Ferne an. In diesem Moment erschrickt sich das Spinnlein wohl auch und lässt vor lauter Schreck über fünfzig Babyspinnen aus ihrem Bauch raus. Schreck lass nach. Fünfzig Minispinnen. Zack wumm, bumm. Ohne Vorwarnung. Einfach so. Krabbeldiekrabbel. Wie in einem schlechten Film. Einem schlechten, etwas verstörendem Film. Story of the day.

Heute klingelt der Wecker und wir sind voll parat. Freuen uns richtig auf das, was der Tag uns bringen mag. Die Sonne scheint, die Vögel pfeifen und die Tagesetappe führt uns über ruhige Strassen bergauf, bergab in Richtung Süden. Scho schön so. Gegen Mittag wird’s langsam heiss und so verkriechen wir uns nach den heute geschafften achzig Kilometern in einem gekühlten Hotelzimmer in Thang Wa. Und hier sind wir nun. Am Schreiben und Beine strecken.

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