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Km 19658 - Km 19847_Kuala Lumpur - Malakka


Wir bleiben zwei Nächte in der Hauptstadt Malaysias und spazieren während dieser Zeit hierhin und dorthin und gucken uns ein paar Sachen an. Die Stadt begeistert uns nur bedingt. Obwohl - die Petrona Towers sind schon sehr beeindruckend. Nach der zweiten Nacht päckeln wir unsere Sachen zusammen, atmen erleichtert auf, dass die Räder noch draussen vor der Tür stehen, bepacken die Drahtesel und schwingen uns auf die Sättel. Anders als geplant, führt uns unsere Route direkt auf die Autobahn. Aber da wollen wir ja gar nicht hin. Eine Abfahrt finden wir schnell, aber diese führt auf den nächsten Highway. Und so verbringen wir die ersten Kilometer mit Autobahnflucht, Umleitungsverwirrung und nervigem Zickzack. Irgendwie sind wir mies gelaunt, stänkern uns an. Endlich ist dann aber ein Ausweg aus dem Rennstreifenkarrussel gefunden und wir können in eine schmalere Strasse einbiegen. Oder eher aufbiegen? Denn dieser Weg führt uns mit einer Steigung von geschätzten achthundertzweiundzwanzig Grad den Hügel hoch. Bei der Abfahrt schletzt es uns beinahe das Hinterrad an den Kopf, so steil geht es runter. Dann wieder ufen, wieder aben, wieder ufen. Immer schön regelmässig in hirnverbrannten Steigungsgraden. Immerhin ist die Landschaft ganz schön. Nachdem wir nun der B48 eine Weile gefolgt sind, treffen wir auf die Strasse Nummer 5, die uns direkt nach Port Dickson führt. Trotz der schlechten Laune, gibt es doch ab und an etwas zu giggelen. An einem Schild auf einem leeren Grundstück steht in farbigen Lettern "Earth for Sale". Schade, dass wir heute das passende Kleingeld nicht dabei hatten - sonst hätten wir natürlich sofort zugegriffen. Das Schild erinnert uns an ein anderes, das wir in Thailand gesehen hatten. An einem Restaurant hing ein Täfelchen mit der Aufschrift "Everyone can eat". Hahaha, tscheggsch? Voll "All you can eat" falsch verstande ond no vell falscher öbersetzt. Hihihihi. Nun kommen uns noch andere kuriose Sache aus den Nachbarländern in den Sinn. Mei, man könnte jeden Tag fünf Seiten schreiben und noch immer geht etwas vergessen... Wisst ihr noch, als wir von all den Lastwagen in Indien berichtet hatten? Nein, nicht die Huup-, Überhol- oder Hescheigentlinoallistories. Sondern die von den Bildern auf der Rückseite? Also. Viele Lastwagenfahrer in Asien scheinen von irgendwas Fan zu sein. Das muss man dann gleich dem Lastwagenplachenanmalimann sagen, und der malt das dann auf die Lastwagenplache. Wir entdeckten Supermodels, Fussballspieler, Sänger, Schauspieler und so weiter. So weit so gut. Aber in einem anderen Land - einem Buddhistischen - da strahlte uns Osama Bin Laden von der Ladefläche zu. In voller Grösse. Wo gibts denn so was? Glaubsch nöd. Anyways. Jetzt sind wir in Malaysia und davon wollen wir berichten. Port Dickson. Genau. Am späten Nachmittag erreichen wir die Waterfront. Hier gibt es einige Hotels und Fastfoodketten. Tiptop. Wir nehmen uns zuerst ein Zimmer und sputen dann schnellschnell zum Pizzabäcker mit dem Hut. Oder der Hütte? Also den Pizza Hut halt. Die Pizza selber verdrücken wir am Meer, wo wir es uns an der Promenade gemütlich machen. Den folgenden Tag über könnten wir ganzzeitig der Strasse Nummer 5 folgen. Aber wir entscheiden uns für eine Abkürzung. Die klappt nicht so ganz. Dann noch eine. Klappt auch nicht. Kurzum heute versuchten wir vier Abkürzungen, von denen wir bei dreien den ganzen Weg zurückmussten und eine funktionierte. Lag aber meistens nicht bei uns oder der Karte - sondern an Militärgebiet oder ähnlichen Sachen. Malakka erreichten wir dann aber doch noch zeitig. Läck mer am Tschööppli, die Stadt ist verrückt. Hier an der Westküste Malaysias leben vor allem Chinesen. Und diese sind ja bekannt dafür, dass sie gerne mal was bauen. Und wie sie bauen(!) Schon bei der Stadteinfahrt können wir es kaum glauben. Unfertiges neues Wohnviertel an unfertigem neuen Wohnviertel. Alles ist Rohbau, überall wird gehämmert, gebohrt oder sonst gebaumeisterlet. Jedes Viertel besteht aus ungefähr zehn Wohnblocks. Und alle sehen gleich aus. Individualismus? Nei danke. Wer da alles einziehen soll, ist uns schleierhaft. Es hat hunderte von Hotels in dieser Stadt. Mindestens jedes vierte Gebäude ist ein Hotel. Im Rohbau oder bereits bezugsbereit. Meistens aber leer. Als wir uns dem Stadtkern nähern, werden die Häuser fertiger und es hat noch mehr Hotels. Die ganze Stadt beherbergt mindestens 100´000 Fremdenbetten. Es ist verrückt. Wohnen tut hier kaum jemand im Stadtkern. Touristen hat‘s übrigens auch kaum. Wir nehmen uns ein Zimmer direkt neben der Megamall. FancyFancy. Wenn sie denn fertig wäre... Die meisten Ladenlokale in der Megamall sind leer. Ihr glaubt gar nicht, in wie vielen halbleeren Malls wir die letzten Monate herumgestriehlt sind. Gibt es etwas Unheimlicheres? Eigentlich haben wir Hunger. Aber wir finden kein Lokal, das fertig oder geöffnet ist. Nach einer Weile erreichen wir den Südflügel des Einkaufszentrums. Hier hat es einige Verpflegungsmöglichkeiten. Wir setzen uns also beim erstbesten RicemitChickenMann hin und bestellen. Auf einmal dröhnt laute Musik durch die leeren Hallen des Gebäudes und der Koch, die Empfangsdame und der Kellner des Nachbarrestaurants stürmen auf die Flure. Im Dreieck formatiert, beginnen sie nach der Musik zu tanzen. Die Wilde Choreographie dauert einige Minuten und soll wohl zahlende Gäste anlocken. Crazy Asia. Blöd nur, dass wir beinahe die einzigen sind und uns bereits für RicemitChickenMann entschieden hatten. Nach dem Essen - zu viele Chilis, wir konnten nicht alles verdrücken - machen wir uns auf den Rückweg. Dieser führte uns durch den Untergrund der Mall. Und Tattattatta... Hier sind hunderte von Menschen auf kleinstem Raum, ohne Fenster im Gedränge und wühlen sich durch die Schnäppchenkisten. Äbe. Crazy Asia. Wir haben noch Hunger und entschliessen uns für Cornflakes aus dem 7-Eleven. Dafür brauchen wir auch noch Milch. Herausforderung angenommen. Wir greifen nach der einzigen Packung und hoffen ganz, ganz fest, dass es nicht wieder die Sorte von letzter Woche ist. Die, die so bräunlich war und sosolala schmeckte. An der Kasse deponieren wir einige Dosen Eistee, die Milch und die Kellog‘s. Der Verkäufer erklärt uns, dass er keine Plastiktüten hätte und fragte, ob wir trotzdem einkaufen möchten. Hä? Ähhm... Ja. Mit vollbeladenen Händen und Armen geht es zurück ins Hotel. Bei den Pédaleurs verbirgt sich wirklich hinter allem ein Abenteuer. Sogar bei der Milch. Die zu Neunundneunzig Prozent fettfreie und Laktosearme Milch, die man bei 17° einen Tag, bei 10° vier Tage und bei 0° vierundzwanzig Tage frischhalten kann, enthält einen Extraanteil Calzium, Vitamine und Folsäure. Steht alles auf der Packung. Und Trommmmmelwirbel: Sie schmeckt nach Erdbeere. Steht nicht auf der Packung.

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