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Mi 662 – Mi 1218_Winnemucca – Vernal


Am folgenden Morgen holen wir uns im Walmart unser Frühstück. Da man hier weder einzelne Brötchen noch Gipfeli kaufen kann, ergattern wir uns das kleinstmögliche Gipfelipack. Acht Stück. Somit heisst es heute für uns Gipfeli zum Zmorge, zum Znüüni und zum Zmittag. Von Winnemucca aus fahren wir auf der Interstate 80 in Richtung Osten, vorbei an Pumpernickel Valley und einem Gefängnis. Bei letzterem wird uns auf einem Strassenschild mitgeteilt, dass die Mitnahme von Autostöpplern verboten ist. Hmm. Die Strecke heute ist wiederum sehr schön - wir haben aber wenig Notizen gemacht und so kommt es, dass wir nach dem oberen Absatz nicht mehr zu erzählen wissen...

Am frühen Nachmittag erreichen wir aber bereits den Ort Wendover. Wir fahren einmal quer durch, passieren die Grenze zu Utah sowie die Zeitzone und steuern geradewegs auf die Bonneville Salt Flats zu. Nur wenige Kilometer hinter der Staatsgrenze liegt der Salzsee in seiner ganzen Pracht vor uns. Durch die aktuelle Jahreszeit ist er zwar nicht ausgetrocknet - der Anblick ist aber umwerfend. Wir fahren mit dem Auto ungefähr fünf Meilen auf der asphaltierten Strasse, bis diese plötzlich endet und wir rundherum von dem See umgeben sind. Isch mega. Der See strahlt hell, widerspiegelt die Berge im Hintergrund und wir kommen aus dem Föteli machen und staunen nicht mehr raus. Auch andere sind begeistert von dem Anblick und so laufen wir geradewegs an ein Fotoshooting eines Feuerkünstlers heran. Wir gucken etwas beim Shooting zu, fötelen tapfer mit und fahren anschliessend die Speedwayzufahrt wieder zurück. Speedwayzufahrt deshalb, weil hier auf den Bonneville Salt Flats im Sommer Rennen stattfinden, bei denen die Kandidaten eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 400 Meilen pro Stunde zurücklegen. Hui - da würden wir mit unserem Nissan Grocery-Getter wohl etwas hinterher sein. Wir fahren also die Zufahrtstrasse zurück, biegen rechts ab und kurven noch etwas in die Berge hinein - zurück in Richtung Nevada. Doch noch bevor wir die Staatsgrenze erreichen, müssen wir umdrehen. Kein Zutritt für Unbefugte. Macht nichts - wir bekommen trotzdem eine tolle Aussicht von ganz oben. Nach den tollen Eindrücken kehren wir zurück nach Wendover, checken in einem Motel ein und verbringen einen gemütlichen Restabend. Das Abendessen holen wir uns im Supermarkt. Bäh. An das Amerikanische Essen müssen wir uns wohl oder übel noch gewöhnen.

Wir stellen die Uhr neu, hopsen hinter Steuer respektive Navigationsgerät und starten in den neuen Tag. Die Landschaft ist flach. Flach, soweit das Auge reicht. Mega, mega, super schön. Die USA haben unsere Erwartungen bereits nach wenigen Tagen bei weitem übertroffen - wir kommen aus dem Schauen nicht mehr raus. Auf unserem Weg nach Salt Lake City halten wir ab und zu an, vertreten uns auf Raststätten die Füsse, halten nach Wildpferden Ausschau und machen Föteli um Föteli um Föteli.

Kurz vor dem Mittag erreichen wir Salt Lake City. Da wir uns ja nie einlesen oder vorbereiten, waren wir überrascht, als wir mitten in der Stadt die prächtige Tempelanlage der "Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage" (aka Mormonen) entdecken. Die Bauten sind wirklich sehr beeindruckend und riesengross. Die Anlage ist sauber gepützelt, beherbergt Tempel, Museen, Informationsschalter und Skulpturen. Nachdem wir sehr herzlich von einigen jungen Mädels begrüsst wurden, machten wir einen Spaziergang auf dem Aussengelände. Irgendwann wurde es uns dann etwas zu viel, resp. zu wenig mit unserer Unterzahl und wir verliessen die Anlage in Richtung Downtown. Salt Lake City ist so quasi die Hauptstadt der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage und fungiert als Hauptquartier, nachdem die Gläubigen vor ungefähr einhundertsiebzig Jahren vom Osten des Landes einmal quer über die Berge geflüchtet sind, den Ort als 'This is the Place' erkannten, die Fläche rund um den Salzsee trockenlegten und sich hier - im heutigen Salt Lake City - niederliessen. In Downtown gehen wir anschliessend etwas essen, kehren zurück zum Auto, und verlassen die Stadt auf der Strasse 40 mit einer prächtigen Aussicht auf die Rocky Mountains.

Einige Meilen später - in der kleinen Ortschaft Roosevelt - entdecken wir den achten beladenen Fahrradfahrer in den USA und steuern anschliessend auf den Ort Vernal zu. Hier mieten wir uns in einem Motel ein, machen einen Stadtspaziergang bei dem wir auf einen alten Militärhelikopter, einige Dinosaurierplakate und Geschichten über die hier ursprünglich lebenden Ute-Indianer stossen. In einem Steakhouse gönnen wir uns ein leckeres Abendessen. Mmmmh. Endlich mal wieder etwas Würziges zum Beissen. Ansonsten ist alles süss. Nudelsalat - süss. Hühnchen - süss. Gipfeli - süss. Orangensaft - süss. Uns verklebt es seit Tagen den Rachen - für fleissige Leser wohl kaum zu glauben: die Pédaleurs müssen hier in den USA die Getränke mit Wasser verdünnen. Zurück im Motel gucken wir uns nochmals die Karte an und planen - wie schon so oft - alles nochmal um. Mit dicken Filzern kreisen wir die zu besuchenden Orte ein, kritzeln hier und dort einige Notizen auf die Landkarte, rechnen Pi mal Daumen die Strecke aus und befinden die Routenplanung für ausreichend. Jupie - wir freuen uns total auf die kommenden Tage.

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