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Sommerfahrt in den Balkan Teil V

Mazedonien - Ungarn




An der Grenze werden viele der Autos kontrolliert. Unseres nicht. Ebenfalls nach Mazedonien einreisen, will der gesamte FC Pristina. Sicher sind das hier voll die Helden und Prominenten. Aber leider konnten wir für unsere Bekannten zuhause keine Fotos machen - schliesslich standen wir genau auf der Grenze. Da kommen Schnappschüsse jeweils nicht so gut an...


Auch für Mazedonien braucht es ein Versicherungspapier und auch dieses kann man hier direkt an der Grenze erwerben. Wunderbar, das läuft ja wie am Schnürchen. Nun wieder ein Welcome - diesmal in Mazedonien.

Wenige Kilometer nach dem Grenzübertritt werden wir rausgewunken von einer Polizistin. Sie nimmt unsere Papiere und übergibt sie ihrem Kollegen. Schlussendlich stellt sich heraus, die wollten wohl einfach einen Schwatz halten. Der Car mit den Fussballhelden hinter uns wird auch gleich rausgewunken, aber da dürfen wir schon wieder weiterfahren.


Skopje ist ebenfalls schnell erreicht. Wir staunen darüber, wie gut die Strassen hier im Balkan sind. Die Schnellstrassen und Autobahnen sind erste Klasse und die Nebenstrassen - die wir ja allermeistens nutzen - sind bis auf wenige Aussetzer ebenfalls gut.

Skopje überrascht uns total. Wir hatten nicht wirklich eine Vorstellung, staunen aber nicht schlecht. Hunderte oder sogar tausende Statuen zieren die Stadt. Überall stehen Helden und Gelehrte, Maler und Sänger. Alle in Metall gegossen, in Stein geschlagen oder anderweitig modelliert. Es hat schöne Brücken und sowieso schöne Gebäude. Springbrunnen und glatte Steinplatten. Es ist hell, freundlich und modern. Und irgendwie ein bisschen Kitsch. Hinter den hellen, schönen, an Wien erinnernden Fassaden, ragen Armierungseisen oder anderweitiger Bauschutt aus den Gebäuden. Es bitzeli wie damals in Azerbaijan, in der Stadt, welche sich für die olympischen Spiele vorbereitete. Nicht Baku. Die andere, im Norden. Name aktuell unklar - am besten ihr lest es selber nach.

Aber uns gefällt es trotzdem. Auffällig sind auch drei grosse Piratenschiffe mitten auf dem Fluss. Sie dienen als Restaurants und gleichen sich wie ein Ei dem anderen.

Unser Mittagessen ist Mexikanisch. Hihi - ja, passt nicht so gut. Aber lecker wars. Richtig, richtig fein.

Auch hier in Mazedonien möchten wir länger bleiben. Aber wir haben uns die letzten Tage schon ziemlich weit von Zuhause entfernt und wenn wir jetzt nicht mal den Bogen schlagen, dann wirds etwas knapp mit Montags um 8:00 Uhr im Büro.

Wir tingeln auf Nebenstrassen in Richtung Nordosten. Wieder hat es Moscheen und Kirchen, bunt gemischt. Auch hier waren wir natürlich viel zu kurz - wir kommen wieder.


Den Grenzübergang zu Serbien erreichen wir zusammen mit unzähligen anderen Reisenden. Alle scheinen sie sich durch das Nadelöhr quetschen zu wollen und so stehen wir ein Weilchen im Stau. Der Übertritt selbst verläuft reibungslos. Wir verlassen die Autobahn bei der ersten Möglichkeit und folgen der alten Landstrasse Nr. 258 Überland, immerzu Nordwärts in Richtung Nis. Bis auf das eine Mal, wo uns der Verlauf zwingt auf die Autobahn zu fahren, können wir - mit Ausnahme dieses kleinen Speedintermezzos - entlang dieser alten Route gemütlich tingeln.

Unterwegs machen wir noch ein Ruh- und Schreibpäuschen. Die Landschaft ist sehr schön, unterscheidet sich jedoch vom Westen. Es hat viele Weizen- und Maisfelder und es ist bedeutend flacher. Wir schlafen auf einem Feldweg in der Pampa - kurz vor Nis. Der wunderschöne Platz befindet sich ca. 1.5km am Ende eines ausgefahrenen Feldweges. Auch hier sind wir um den Allrad dankbar. Wir essen ein selbstgekochtes Znacht auf dem Dach und da entdecken wir, dass bei der Holperfahrt in Bosnien unsere Dachkisten einen rechten Tütsch abbekamen. Sogar der Spanngurt hat sich gelöst. Wir haben es bis heute nicht bemerkt. Oopsie. Lässt sich aber sicher einfach reparieren. Apropos reparieren - da haben wir doch tatsächlich im Laufe der letzten Tage noch unseren rechten Blinker kurzzeitig verloren. An einem Käbelchen hing er traurig runter und baumelte vor sich hin. Der Schraubendreher hats gerichtet.

Schon bald sind wir in Belgrad, und Belgrad ist ja schon fast zuhause. Ja, wir wissen - es ist schon noch eine Distanz. Aber trotzdem - Europa ist ein Dorf.


Nach einer ruhigen Nacht schalten wir wieder den 4x4 ein und verlassen unsere Schlafstelle um auf die Nebenstrasse zurückzukehren. Diesen Schlafplatz werden wir wohl nicht teilen - er ist einfach zu schön.

Unsere Strasse führt uns durch den Kornspeicher von Serbien an Äckern vorbei direkt nach Belgrad. Und zwar wirklich direkt, direkt. Sie endet genau im Zentrum. Die Einfahrt ist sehr interessant, da jetzt neu auch noch Trämmle in den Verkehrsmix geworfen werden. Ja - Trämmle. Nicht Trams. Denn hier fahren doch tatsächlich unsere alten, grünen Baslertrams in der Stadt herum. Noch mit Wappen und so. Sie bimmeln auch hier, wenn man ihnen im Weg steht. Wir waren es diesmal nicht.

Die Einfahrt selbst ist lange, die Strassenführung soweit übersichtlich, aber dennoch muss man sich konzentrieren, dass man nicht von links oder rechts den Weg abgescchnitten bekommt. Wir parkieren direkt beim Zoo.

Belgrad gefällt uns soweit gut. Es ist eine moderne Stadt mit schöner Fussgängerzone, modernen Läden und einer Vielzahl an Restaurant. Auch besuchen wir die Burg mit wunderbarer Aussicht auf die Donau. Hier gibt es sogar ein Panzer- und Dinosauriermuseum.


Nach einem gemütlichen Weilchen nehmen wir die kurze Weiterfahrt auf. Wir nehmen einen Camping direkt an der Donau. Hier Bloggen, Duschen, Entspannen wir uns und waschen nebenbei wieder einmal unsere Wäsche.

Zum Znacht kochen wir zu viel Pasta. So reicht es für eine Portion für den Velofernfahrer, welcher sein Zelt direkt neben uns aufgestellt hat.

Er radelt nach Georgien. Wir wollen auch.


Wir erwachen an der Donau - von der Sonne geweckt. Die Fahrt führt uns weiterhin andauernd gerade aus. Durch Sonnenblumenfelder und viel Landwirtschaft. Die Landschaft hat sich nun definitiv gewandelt. Es ist flach bis zum Horizont, die Berge scheinen verschwunden. Sogar Pausenplätzchen zu finden ist schwierig, da überall Landarbeiter tätig sind.


Die Fahrt durch Serbien dauert viel weniger lang, als wir annahmen. Obwohl wir Schnellstrassen meiden, geht es zügig vorwärts. Die Strassen sind gerade und so erreichen wir bereits jetzt die Grenze zu Ungarn. Wir nehmen den Übergang Tompa.


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