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Sommerfahrt in den Balkan Teil VI

Ungarn - Schweiz




Es wird in jedes Auto geschaut. Auch in unseres. Wir müssen sogar die Hecktüre öffnen. Der Zöllner schaut rein, alles gut. Wir wissen nicht genau was er so mit einem Blick sehen wollte, aber es ja noch kein Detektiv vom Himmel gefallen. Mike gibt zweimal überzeugend die Antwort, dass wir weder Zigaretten noch Alkohol dabeihaben. Das reichte. Gut für uns - und vorallem für den selbstgebrannten Raka von Philipp, der es doch nach Hause schaffen soll.


Nun sind wir wieder in Ungarn. Hier gefiel es uns das letzte Mal schon sehr gut. In der ersten Stadt hat es einen einzigen ATM. Dieser ist Out of Order. Die Bankerinnen verlangen von uns eine Wohnkarte von Ungarn, um die Euros zu tauschen. So eine Karte haben wir natürlich nicht. So machen sie eine Ausnahme und rücken ein paar Forint raus.

12 Kilometer später gibt es Zmittag. Der Restaurantbesitzer ist super nett, spricht gutes Deutsch und bei starkem Wind geniessen wir Gulasch mit Spätzle. Und vielleicht einem Schuss zu viel Chilisauce, welche wir in der Menage fanden.

Die weitere Fahrt führt entlang von Sonnenblumen, Strohballen, Sonnenblumen, Strohballen, ein paar Melonen und wieder Sonnenblumen und Strohballen. Es ist alles flach.

Unseren Camping nehmen wir in Baja - weil das so schön heisst. Den Nachmittag verbringen wir mit Schlafen und Malen. Auch treffen wir eine Verabredung mit Erich und Priska - die wollen wir am Donnerstag besuchen. Nach der Nachmittagspause machen wir einen langen Spaziergang zur Donau und geniessen ein Getränk an einer Bar - mit Blick auf den ruhigen Nebenfluss - direkt vis à vis des Campingplatzes.

Hier gehen wir nun auch die Ferienplanung für den kommenden Herbst an. Zurück beim Camping planen wir weiter - diesmal geht es um die nächsten paar Ferientage. Dieses Museum wollen wir noch sehen und jenen Pass befahren. Wird super - die Planung scheint aufzugehen.

Anschliessend schneiden wir noch Mikes Haare. Das ist das zweite Mal in diesen Ferien. Das erste mal war in Sarajewo - auf einem Parkplatz im Wald. Scho gäbig, diese elektrischen Maschineli. Und danach - Zeit fürs Bett.

Wir hatten eine gute Nacht in Baja und werden durch die Sonne geweckt. Bei einer Fahrt durch die Stadt kaufen wir einen neuen Stromstecker. Den letzten hat es mit Schall und Rauch wortwörtlich gebraten.

Für unsere Route suchen wir kleine Strassen. Wir sehen Sonnenblumen bis zum Horizont.

Auch ein hübsches, kleines Seelein entdecken wir - dieses markierten wir im GPS gleich fürs nächste Mal.

In einem Städtchen gehen wir einkaufen und geniessen anschliessend einen Znüüni im Park.

Nun folgt ein staubiger und holpriger Feldweg über rund drei Kilometer. Juhuiii - der Staub wirbelt noch weit hinter uns auf. Django ist richtig gepudert. Steht ihm gut.

Bei einem anderen kleinen See essen wir zum Zmittag ein Picknick, danach fahren wir zum zum Balaton.

Schon wieder sehen wir ihn fast nicht. Am Südende halten wir an, essen einen komischen Eisbecher und komischen Himbeersirup für Erwachsene. Mit dabei, ein halber Fruchtsalat im Getränk. Genau die Art Drink, die Erwachsene trinken, wenn sie gerne ein Kindergetränk hätten und sich aber nicht getrauen, dieses zu bestellen.

Nun führt uns die Tour weiter nach Norden. Vor uns fährt ein Traktor mit voll beladenem Anhänger. Er kippt fast. Zitterpartie für uns.

In Sarvar finden wir einen Camping, hier hat es Platz für ca. 100 Camper. Jedoch sind wir allein. Auf dem Gelände dieses ehemaligen Reithofes finden aber allerlei andere tierische Veranstaltungen wie eine Hundeshow oder ein Streichelzoo statt.

Direkt neben dem Camping ist ein Spassbad. Wir packen spontan das Badhösli ein. Vom Eintritt bis zum Nass dauert es ewig. Fast eine Stunde. Warum? Die Schränkli sind am Haupteingang, und wir müssen das ganze Bad durchqueren. Es ist riesig. Dann checken wir nicht, dass uns ein Schränkli zugeordnet wurde. Also fragen gehen. Eine erneut kaum endenwollende Tortour, denn wir sind noch immer trocken im Spassbad.

Irgendwann ist dann aber auch diese Hürde geschafft, ab zu den Rutschbahnen. Sogar auf die höchste Rutsche haben wir uns zweimal gewagt. Danach hüpfen wir noch ins Wellenbad. Figufertig wie damals als Kind, hüpfen wir unter die Spassbaddusche und schlendern anschliessend zurück zu Django.

Das Znacht gibt es im Restaurant des Campings, umegafeines Hirsch- und Wildschweinschnitzel.

Nun sind wir definitiv bettreif. Was für ein Tag.



Auch am Morgen stehen wir noch einsam auf dem Platz. Nach dem Aufstehen nehmen wir - immer schön den Nebenstrassen entlang - direkte Fahrt zu Erich auf.

Beim Grenzübergang interessiert sich niemand für uns oder sonst irgendwen. Der ungarische ist unbesetzt, versprayt und es fehlen Glasscheiben. Der österreichische Zöllner schaut etwas grimmig, ist wohl nicht sein Tag.

Wir besuchen unseren lieben Bekannten Erich. Wie immer, ist die Zeit mit ihm herzlich und schön. Wir werden kulinarisch verwöhnt und zum Abschluss reich beschenkt.

Nach der Verabschiedungen machen wir ein wieder einen kurzen Abstecher nach Ungarn. Hier ist der Grenzübergang sogar zum 24h Fitnesscenter abgestempelt worden.


Auf Nebenstrassen folgen wir der Strecke nach Graz. Die Autos fahren hier so, wie man hier behauptet, dass sie im Balkan fahren würden. Fast war heute unser letzter Tag, vielen Dank an den Lastwagenfahrer mit ausscherendem Anhänger, der uns fast mit 100 km pro Stunde in der 60iger Rechtskurve entgegenkam.

Am späteren Nachmittag erreichen wir Graz. und erhaschen einen schönen Blick auf die Innenstadt. Wir gehen zuerst nach Thal zum Schwarzenegger Museum und danach wollen wir auf den Camping um von da mit den ÖV in die Stadt zu fahren. Wir wollen einen schönen Abend geniessen.

Den Camping Schwarzlsee chasch rauche. Gründe aufzuzählen macht uns grantig. Egal. Muss man einfach nicht hin. Vor dem Zahlvorgang düsen wir ab. Den Grazbesuch müssen wir somit verschieben.


Nun finden wir lange keinen für Kurzbesucher geöffneten Camping - in Gleinstätten haben wir jedoch grosses Glück

Hier steht ein sehr schöner Camping mit Naturbadesee und zur Begrüssung gibt es Obstler. Wir gehen baden, werden von Fischen geküsst und nach einer frischen Dusche gehen wir gemeinsam Abendessen. Bei der Bezahlung nahmen sie keine Karten - unser Bargeld reichte um 30 Cent nicht. Wir spazierten zum ATM und holten den besagten Resten.

Es war also doch noch ein sehr schöner Abend - und den lassen wir nun gemütlich auf dem Bänkli am See ausklingen.


Auch heute geht es wie gewohnt früh los. Wir fahren westwärts auf Nebenstrassen. Es erwartet uns die Passstrasse 'Südsteirische Grenzstrasse' mit einer 18 Prozent Steigung. Django röchelt und kreucht den Berg hoch. Die Abfahrt ist steil, die Kurven eng, die Bremsen schwitzen - und das obwohl Mike diese an sich so selten wie nötig nutzt. Die Aussicht zwischen den Baumspitzen ist viel zu selten, aber hervorragend. In Lavamünd - nahe der Slowenischen Grenze - kommen wir wieder unten raus.

Heute haben wir eine lange Strecke vor uns und so beschliessen wir nach einem Frühstück, doch noch ein bisschen die Autobahn zu nehmen. Das zahlt sich aus. Wir kommen gut vorwärts und der Grossglockner kommt immer näher. Kurz vor dem Anstieg geniessen wir ein sehr gutes Mittagessen in einem Dorfbeizli mit vielen Geranien in den Fenstern. Mit vollem Magen bewundern wir den Jungfernsprung und fahren anschliessend auf den Spuren von Mikes Veloradreise vor rund 10 Jahren der Strasse zum Grossglockner.


Auch hier ist der Anstieg steil. Als erstes fahren wir direkt zum Grossglockner und staunen ab der Infrastruktur hier oben. Sogar ein mehrstöckiges Parkhaus hat es! Und Django passt rein. Auch der Souvenirladen ist gigantisch. Wir bewundern den Gletscher und spazieren durch den Stollen.

Anschliessend fahren wir wieder etwas nach unten und bei der anderen Strasse wieder hoch zum Hochtor. Neben zieht auf und so sehen wir bei der Abfahrt anfangs wenig - ausser Nebel. Auf einem Parkplatz essen wir noch einen Schoggipudding und kleben die seit gestern drei errungenen Sticker auf die Dachbox. Die Stickersammlung macht langsam aber sicher richtig was her...


Unseren Schlafplatz finden wir bei Wald im Pinzgau. Hier kochen wir Znacht und geniessen unseren letzten Urlaubstag.

Morgen geht es nachhause... Noch ca. 450 Km warten auf uns... Die Heimreise starten wir mit einer wunderschönen Passstrasse. Anschliessend geht es weiter mit der Autobahn. Doch beim Arlberg lassen wir es uns nicht nehmen und blinken vor der Ausfahrt. Ein kleiner Abstecher, noch ein Pass, noch ein Kleberli und weiter geht die Fahrt – wieder auf der Autobahn. Beim Bodensee erreichen wir die Schweiz. Lustigerweise stehen wir hier sehr lange bei der Grenze an – werden aber natürlich durchgewunken. Überland tingeln wir langsam zurück nach Hause, noch immer in den wunderschönen Erinnerungen schwelgend. Lieber Balkan – wir freuen uns schon sehr auf das Wiedersehen mit dir!




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