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ches pi rien
Während unserer Fahrradreise durch Europa, entlang dem Persischen Golf, den Subkontinent Indien, Sri Lanka und Nepal sowie nun Südostasien mit Thailand, Laos, Vietnam und Kambodscha werden wir immer wieder mit erschütternder Armut konfrontiert. Und immer, immer wieder stellen wir fest: Bildung bildet den Grundstein für ein Leben aus dem Elend.
Bereits vor unserer Reise haben wir uns nach einigen Recherchen mit mehreren Verantwortlichen von Hilfswerken getroffen und über eine mögliche Zusammenarbeit gesprochen - wir sind überzeugt, mit dem Hilfswerk CO-OPERAID den richtigen Partner gefunden zu haben.
Das Hilfswerk CO-OPERAID engagiert sich für Kinder aus armen Familien in Afrika und Asien. Seine Hilfsprojekte tragen dazu bei, dass das internationale Kinderrecht auf Bildung auch in unterentwickelten Ländern und Regionen umgesetzt wird. In Laos und Kambodscha fördert CO-OPERAID Kinder der armen Landbevölkerung, indem Primar- und Sekundarschulen zu kinderfreundlichen Schulen entwickelt werden. CO-OPERAID ist seit 1998 Zewo-zertifiziert.
Mit deiner Spende mit dem Zusatz «Pédaleurs» unterstützt du spezifisch das Projekt «Ches Pi Rien» in der Provinz Kampong Chhnang, im Schwemmgebiet des Tonle Sap Sees.
warum Kambodscha?
Kambodscha ist im Vergleich mit Nachbarländern wie Thailand oder Vietnam rückständig. Der Bildungsstand ist tief, und mehr als 30% der Bevölkerung, vor allem Bauern auf dem Land, leben unter der Armutsgrenze. Die Bauernfamilien im Projektgebiet, am Tonle Sap-See in der Provinz Kampong Chhnang, betreiben hauptsächlich Reisanbau und Fischfang. Sie besitzen nur kleine Felder und arbeiten mit einfachen Methoden. Die Ernten sind entsprechend tief. Das Gebiet wird während der Regenzeit für 5-6 Monate überschwemmt; in der Trockenzeit treten häufig Dürreperioden auf. Ein erschwerter Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und anderen Grundangeboten steht der Entwicklung zusätzlich im Weg. Das Projekt verbessert die Bildungschancen für die Kinder dieser armen Bauern- und Fischerfamilien. An zwei staatlichen Primar- und zwei Sekundarschulen ermöglicht es die Verbesserung der Infrastruktur sowie des Lernprozesses und verstärkt den Austausch zwischen Schule und Eltern.
Pédaleurs berichten...
Das Projekt Ches pi Rien besuchen wir nach 17´301 Fahrkilometern am 425igsten Tag unseres Fahrradabenteuers. Die Reise führt uns zuerst in die Stadt Kampong Chhnang, ungefähr achzig Kilometer nördlich von Phonm Penh. Direkt am Tonle Sap-See gelegen befindet sich die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Von hier aus werden wir von Piseth Moth - ein Mitarbeiter CO-OPERAIDs örtlicher Partnerorganisation SOFDEC - begleitet.
Die aufregende Reise in die abgelegene Region nimmt ihren Lauf. Um den Ort Kampong Leaeng zu erreichen, verladen wir unsere Fahrräder auf eines der hier am Pier anlegenden Holzboote. Während vierzig Minuten schippert das Boot entlang des Tonle-Sap Gewässers. Vorbei an einzelnen Holzhütten die auf ihren meterhohen Stelzen auch dieses Jahr dem Hochwasser zu trotzen versuchen. Zwischendurch begegnen uns Fischer auf ihren schmalen Ruderbooten, wir teilen grossflächige Seerosen mit dem Kiel und bewundern das Farbenspiel der prächtigen Landschaft. Für uns ein wunderschöner Ausflug, für die Bewohner der Region Kampong Leaeng die einzige Verbindung zum Festland.
Das Boot legt am beschaulichen Hafen des Örtchens Kampong Leaeng an. Nach 11 Kilometern Fahrt über die mittlerweile schottrige und lehmige Strasse erreichen wir die erste Schule. Hier werden in drei verschiedenen Zimmern Primarschüler im Alter von sieben bis elf Jahren unterrichtet. Wir werden sowohl von den Kindern als auch von den drei Lehrern herzlich begrüsst. Die Schulzimmer sind sehr einfach aber ordentlich eingerichtet und die Schüler teilen sich jeweils zu zweit oder zu dritt eine Bank. Heute ist der erste Schultag seit vielen Wochen, an dem der Thermometer im Klassenraum nicht über 45 Grad steigt. Die Kinder erzählen uns, dass sie gerne zur Schule gehen. Die Sprache Khmer und Mathematik sind die aktuellen Lieblingsfächer. Gerade aber ist Lesestunde angesagt und die Schüler lesen gemeinsam das Märchen vom Affen mit dem Hut.
Um die Schule zu besuchen, legen viele Kinder hier tagtäglich einen Schulweg von zwei bis drei Kilometern zurück. Die meisten jedoch müssen noch weitergehen. Acht, zehn oder sogar zwölf Kilometer marschieren sie bis zum Unterricht. Morgens um sieben müssen sie da sein, am Mittag geht es wieder zurück. Nachmittags helfen sie meistens ihren Eltern auf den Feldern oder hüten ihre kleinen Geschwister. Nur wenige der Familien können sich ein Fahrrad für ihre Sprösslinge leisten. Einige haben Glück und bekommen einen Drahtesel, andere Kinder dürfen bei Freunden oder Geschwistern auf dem Gepäckträger mitreiten. Doch besonders für die Kinder der sehr armen Reisbauern reicht es meistens nicht.
CO-OPERAID und SOFDEC haben sich gemeinsam zum Ziel gesetzt, dass alle Kinder, die einen Schulweg von über 4 Kilometern zurücklegen müssen, innert wenigen Jahren ein Fahrrad bekommen sollen. Von den ursprünglich 220 Kindern, die tagtäglich den weiten Weg zu Fuss marschieren mussten, haben in der Zwischenzeit dank der Spendengelder und des Engagements von CO-OPERAID und SOFDEC 150 Kinder ein Fahrrad bekommen. Doch noch immer müssen rund siebzig Kinder zu Fuss gehen. Der Weg ist anstrengend, die Strecke weit, die Hitze erbarmungslos.
Begleitet von ungefähr dreissig Kindern fahren wir gemeinsam in die nächste Schule. Diese befindet sich weitere 5 Kilometer entfernt. In Reih und Glied warten die stolzen Fahrradbesitzer bereits auf uns. Die meisten von ihnen wollen Ärzte oder Lehrer werden. Sie wollen es eben genau so machen, wie die Erwachsenen die sie kennen und bewundern. Als grosser Fahrradschwarm führen wir die Tour nun fort. Die Kinder ohne Drahtesel müssen zurückbleiben. Sie winken hinterher.
Während der nächsten 4.5 Kilometern wird Wettrennen gefahren, Klingelkonzerte veranstaltet und geschwitzt. Vorbei an kleinen Holzhütten und weiten Feldern. Fast 35 Kilometer liegen nun bereits seit der Bootsanlegestelle hinter uns als wir die vierte Schule erreichen. Mit diesen Kindern fahren wir gemeinsam noch einmal ungefähr fünf Kilometer. Danach heisst es Abschied nehmen. Denn die Kids müssen pünktlich nach Hause. Das Mittagessen, die Hausaufgaben, die Feldarbeit und die kleinen Geschwister warten. Die Strecke war weit, heiss und anstrengend. Es dauert noch einmal über 25 Kilometer, bis wir die einzige Strasse komplett befahren haben und nun wieder an der Bootsanlegestelle angelangt sind. Ein Tag voller Kinderlachen, glänzenden Äugelein und brennenden Wädli geht zu Ende. Die Pédaleurs sind überzeugt von der Leistung CO-OPERAIDs und dem Projekt "Ches Pi Rien".
So kannst du helfen
Mit einer Spende von 50 US-Dollar schenkst du einem Kind ein Fahrrad. Du erleichterst ihm den Schulweg, unterstützt es in seiner Ausbildung und setzt damit einen Grundstein für ein Leben ausserhalb der Armut.
Spenden kannst du ganz einfach
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direkt mit dem Zusatz «pédaleurs» Online auf der Website von CO-OPERAID
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oder per Postfinance auf das Konto 80-444-2
Wir danken dir herzlich