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Rumänien - Istanbul

11.-17.Juli 2012

Bukarest ist nett. Etwas unruhig, also nicht wegen dem geschäftlichen Treiben, vielmehr der Verkehr. Und gebaut wird an jeder Ecke, vieles ist eingepackt oder eingezäunt. Ich habe es wieder einmal hingekriegt, irgendwie verschlägt es Cynthia und mich immer ins Rotlichtviertel. So, auch alleine, ist dieses Hostel mitten zwischen Gesindel und Zwielichtigen, es macht mir nichts aus,ich liebe es, das Hostel ist sehr schön hergerichtet. Da soll einer sagen, man soll nachts in Rumänien nicht in dunkle Gassen gehen, die ganze Strasse hat hier kein Licht. Aber irgendwie scheint mir die Leute machen um mich einen Bogen, tätowiert, zielgerichtet und mit direktem Augenkontakt, das hat bisher immer funktioniert. Nur nicht den Kopf einziehen und sich wie ein gefundenes Fressen an den Wertsachen festklammern. Die Ausfahrt zieht sich in die Länge, führt dann aber auf einer neuen Strasse direkt zur Grenze. Die Stadt Giurgui hat es diesen Charme, hier von könnte sich die Hauptstadt etwas abschauen. Die Brücke nach Bulgarien hat zwei Zustände, anfangs traut man ihr nicht recht, ab der Mitte, wo das Bulgarienschild hängt wirkt sie wie gestern erbaut. ????? ????? ? ????????? Ja, wieder etwas das in diesem ungeplanten Streckenabschnitt eine Überraschung darstellt. Ich hab das Alphabet mal gelernt, aber bisher nie vertieft. Der erste Hügel in der Stadt Pyce(Ruse) ist hart, weil steil und mit 39°C zu heiss. Die Citybusse kämpfen ebenfalls, hüllen mich in Dieselqualm, macht es nicht einfacher. Ich fahre quer über eine Luftmatratze, steil hoch, lange gerade, steil runter und wieder von vorne. Als ein Gewitter aufzieht lege ich mich an den Waldrand. Gestern hab ich was draus gelernt, 6l Wasser sind nicht genug. Das geht rein und verdunstet ebenso schnell wieder auf der Haut. Die grosse Mittagshitze verbringe ich im Schatten, schlafe ein wenig, denn es bringt nichts, komme nur im Schritttempo voran. Die Hunde hier sind zum Glück auch in der Kühle des Abends faul, so bleibt mein Stock unter dem Gummizug. Zurzeit fahre ich nur am Abend, macht das finden eines Platzes etwas schwieriger, bringt dafür dieses wohlige Gefühl der Menschen am Strassenrand mit sich. Sie sind entspannt, haben Feierabend und sind ausgelassen. Die tiefstehende Sonne taucht die Landschaft in ein warmes Licht, was die erdigen Töne der Felder und der Dörfer noch mehr verstärkt. Von der grossen Strasse ab verschlägt es mich ins Hinterland. Der englischsprechende Herr ist so erfreut, dass er wieder Mal mit jemandem die Sprache sprechen kann, die er vor Jahren in Kanada lernte, er will mich kaum fahren lassen. Auf Sand baue ich mein Zelt. Um fünf Uhr in der Früh werde ich aus den Träumen geholt von einem Muezzin, der vom Minarett in einem Dorf Talabwärts, zum Gebet ruft. Seine schöne Stimme klingt durch das ganze Tal. Mal im Ernst, egal welcher Glaube man hat, das ist auf jeden Fall schöner als das laute Gebimmel so mancher Kirche am Morgen. Ich bin nun wach und geniesse die Kälte des Morgens. Bei der ersten Gelegenheit kaufe ich Brot, dieses Süsse welches es bei uns nicht gibt, weil es „zu süss“ ist. Auf der Karte ist ein Pass eingezeichnet, die Strasse geht aber mehr runter als rauf, was etwas beunruhigt. Und tatsächlich, ich fahre so nah ran und ganz am Schluss kommt die Steigung, das Ding ist so steil, dass es im Winter geschlossen ist (400m.ü.M). Die Abfahrt dauert lange und ist so was von gelöchert, mein Gaul fängt an zu hüpfen und bocken, ich habe mühe bei 50kmh die Spur zu halten. Es macht Spass, das Hinter- und Vorderrad wechseln den Bodenkontakt ab. Ich bin am galoppieren und das Einzige was zu diesem Takt passt ist die William Tell Overture von Rossini, welche ich lauthals vor mich her schreie. http://www.youtube.com/watch?v=xoHECVnQC7A Die Autofahrer lachen nur. Inzwischen hab ich mich sehr ans fahren auf Autobahnen gewöhnt. Wie war das zu Hause? Ich bin rasch in Burgas wo ich zwei Nächte in einem, schon wieder, Stundenhotel verbringe, alleine. Burgas ist angenehm, die Bulgaren machen hier Ferien, eine Stadt mit allem was das Herz begehrt. Souvenirshops, Bars, Einkaufsstrassen und natürlich der Strand. Anfangs ist es recht einfach, die Steigung nimmt aber ebenso rasch zu wie die Hitze. Hätten sie einen höheren Berg gefunden, der Grenzübergang würde da oben stehen. Ich bin in der Türkei, die erste Nacht war still. Schon früh morgens ist es heiss, heute liegt die Höchsttemperatur bei 45°C. Die Glace verläuft kaum ist man aus dem klimatisierten Laden raus. Die Fahrt durch das türkische Farmland zieht sich in die Länge, es ist zu heiss, oft leg ich mich in den Schatten und schlafe. 160km vor Istanbul fängt die Stadt schon an, nicht Istanbul selbst, aber die Fabriken reihen sich. Platz für mein Zelt finde ich nicht, die einzigen zwei Hotels die ich finde sind überrissen. Ich schlafe zwei Stunden unter einem Baum, fahre etwas und schlafe etwa drei Stunden hinter einem verlassenen Früchtestand unter freiem Himmel. Etwas erschlagen geht’s ab nach Istanbul, der Gegenwind lässt mich nicht voran kommen und die Hügel werden brutaler. In dicke Rauchschwaden gehüllt kämpfen sich die Lastwagen in die Stadt hinein. Verkehr gab es schon einigen auf der Tour, aber das, meine Fresse. Auf einem Parkplatz laden mich vier freundliche Herren auf einen Pilaw Reis und gesalzenen Joghurt ein. Zweiteres lehne ich nach ein paar Tropfen dankend ab, das löscht meinen Durst nicht recht. Ich erreiche den Bosporus. Jetzt mache ich ein paar Tage Pause bevor es zu Cynthia geht.

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