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Km 30817 – Km 31000_Romans-sur-Isère - Francy


Den Nachmittag in Romans-sur-Isère verläuft gemütlich, bis uns dann ein Hüngerchen wieder aus dem Zimmer treibt. Auf der Suche nach einem geöffneten Restaurant bleiben wir schlussendlich zwar erfolglos – doch das Städtchen an und für sich gefällt uns mit seinen Pflastersteinen, alten Gebäuden und natürlich dem schönen Uferweg sehr gut. Zu guter Letzt entscheiden wir uns dann dafür, das Hotelrestaurant zu besuchen und überbrücken die Zeit bis zum Abendservice mit ein paar Guetzli auf unserem Zimmer. Finally gab es dann doch noch ein leckeres Znacht. Für Cynthia die Morchelpasta und für Mike gratinierte Ravioli. Letztere kann man sich ungefähr so vorstellen: ein ganzer Mocken Camembert wird fröhlich in einer Suppenschüssel in der Mikrowelle geschmolzen, einige Ravioli reingestreut, tattaaa – fertig.

Die Lebensmittelodyssee geht dann am kommenden morgen gleich weiter – denn wir finden nirgends einen geöffneten Laden oder eine Bäckerei. Tja. Sälber schold, wenn man nach beinahe zwei Jahren den Einkauf immer noch nicht im Griff hat.

So pedalieren wir die ersten zehn Kilometer mit knurrendem Magen auf dem Veloweg und gönnen uns anschliessend im ersten Lädeli ein Gipfeli. Bereits gegen Mittag machen wir uns auf die Suche nach einem WIFI und buchen uns für den kommenden Abend eine Übernachtung in Les Echelles. Ned dass mer denn dete aachömed und es isch nüüt me frei – nöd wohr.

Der Wind hat mittlerweile etwas nachgelassen und die Sonne kämpft sich zwischen den Wolken hervor. Gestärkt mit einem Schoggimousse und der inzwischen strahlenden Sonne im Rücken pushen wir unsere Räder die ersten Hügel hoch. Zwar ist es anstrengend, doch die Aussicht auf die Alpen macht das alles wieder wett. Es isch eifach schön do.

Insgesamt ist die Fahrt nach Les Echelles sowieso weniger anstrengend als gedacht und nach einer langwierigen Auffahrt kommen wir sogar noch in den Genuss einer rasanten Abfahrt. Und weil man ja aufhören soll, wenn es am schönsten ist, bleiben wir für heute Nacht gleich hier.

Übernachten konnten wir bei einem herzlichen Ehepaar, das die – so nehmen wir an – nicht mehr benötigten Kinderzimmer an Touristen vermietet. Es ist richtig gemütlich hier. Wir haben ein grosses Zimmer mit eigenem Bad, der Laden ist gleich um die Ecke, die Aussicht prächtig und das Ambiente sehr angenehm.

Natürlich haben wir unter diesen Voraussetzungen bestens geschlafen. Zum Frühstück werden wir im Wohnzimmer mit frischem Brot, Marmelade und Kaffee verwöhnt. Wunderbar. Ganz nebenbei gucken wir uns hier auch noch ein paar Einrichtungsideen für unsere neue Wohnung ab.

Die Fahrt führt uns heute Vormittag wiederum in die Hügel und als allererstes durch den Tunnel Les Echelles. Nach knapp sieben Kilometern erreichen wir eine Höhe von 626 Metern. Nun heisst es abenruggelen bis Chambery. Hier erreichen wir den Lac du Bourget. Ein superschöner See – landschaftlich etwas ähnlich dem Walensee.

Uns gefällt es hier sehr gut und natürlich geniessen wir den Veloweg, der uns ein ganzes Stück entlang des Ufers führt. Hier begegnen wir auch einem Mann, der uns von dem kommenden Event erzählt. Es findet nämlich ein grosses Treffen von Tourenradlern aus aller Welt statt. Gleich um die Ecke – gleich Übermorgen. Über vierzig Filme werden gezeigt und viele, viele Gleichgesinnte erwartet.

Uns lockt jedoch der Ruf der Schweiz um einiges mehr und es isch üüs grad no glich, dass wir nicht dabei sein können.

Langsam aber sicher kommen wir unserem Heimatland immer näher. Wir überlegen hin und her, ob wir heute noch die Grenze passieren wollen. Doch am Nachmittag fällt die Entscheidung – wir bleiben noch eine Nacht in Frankreich. Als Übernachtungsort entscheiden wir uns für das Örtchen Francy. Hier hat es drei Gasthäuser. Zwei davon sind dauerhaft geschlossen, das dritte hat gerade Nachmittagspause. Hier steppt der Bär, das sagen wir euch.

So warten wir auf der Terrasse von Gasthaus drei und werden nach ungefähr einer halben Stunde von der Wirtin herzlich begrüsst. Wir bekommen eine Kammer im ersten Stock, legen uns hin und absolvieren als erstes einen kräftigen Mittagsschlaf.

Anschliessend machen wir uns auf den Weg zum Abendessen. Das letzte als Pédaleurs im Ausland. Und da der Einkaufsladen – und eigentlich fast alles in diesem fancy Francy geschlossen ist – kehren wir schlussendlich im einzigen Restaurant dieses Ortes ein. Direkt unter unserem Zimmer.

Ja äbe – das letzte Essen im Ausland. Etwas Besonderes soll es sein. Wir öffnen also die Speisekarte und staunen nicht schlecht: Hier gibt es ausschliesslich Käsefondue und Raclette. Ja säg emol! Na dann. Wir bestellen uns ein Käsefondue für zwei Personen und schlemmen. Die kuriosen Erlebnisse ziehen sich wie ein roter Faden durch unsere Reise – und somit ist das Chääsfondue doch eigentlich der perfekte Abschluss.

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